Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Oper Köln, Deutsche Erstaufführung: „Miranda“ von Henry Purcell Oper Köln, Deutsche Erstaufführung: „Miranda“ von Henry Purcell Oper Köln, Deutsche...

Oper Köln, Deutsche Erstaufführung: „Miranda“ von Henry Purcell

Premiere Sonntag, den 2. Oktober 2022 um 18 Uhr

In Shakespeares „Der Sturm“ lässt Prospero, der entthronte Herzog von Mailand, seine Tochter Miranda lange über ihre wahre Herkunft und den Grund für ihr Dasein auf einer Insel im Unklaren. Nun ist der magiekundige Prospero Herrscher über die Insel und befiehlt Ariel, das Schiff mit seinen Feinden und dem Königssohn Ferdinand an Bord unweit der Küste kentern zu lassen.

 

Copyright: Portrait Henry Purcell

Es kommt, wie es kommen muss: Ferdinand und Miranda verlieben sich ineinander. Aber schon bald wird Ferdinand mit seinem früheren Leben konfrontiert – ein Verwirrspiel hebt an, an dessen Ende ein Resümee von abgeklärter Weltsicht steht.

Regisseurin Katie Mitchell hat gemeinsam mit dem Dirigenten Raphaël Pichon und der Dramaturgin Cordelia Lynn Shakespeares „Sturm“ als Personenvorlage genommen und Miranda in den Mittelpunkt ihrer Erzählung gestellt: Die Familie hat sich zum Totengottesdienst für die verstorbene Miranda versammelt. Mirandas Vater Prospero, ihr Ehemann Ferdinand und deren gemeinsamer Sohn Anthony sowie die junge, hochschwangere Anna sind untröstlich und gedenken der Verstorbenen. Bis eine verschleierte Braut die Trauerfeier sprengt und die Anwesenden zwingt, ihre wahre Geschichte anzuhören …

Regisseurin Katie Mitchell, bekannt für ihre auf sublime Weise tiefschürfenden Interpretationen,
zeigt mit ihrer Inszenierung am Beispiel der „Sturm“-Geschichte die Sicht von Familienmit­gliedern auf eine gemeinsame Vergangenheit und wie weit die jeweiligen Erinnerungen oftmals auseinanderliegen. Henry Purcell, der „Orpheus Britannicus“ des 17. Jahrhunderts, komponierte Kirchenmusik, Instrumental­musik, Opern und Schauspielmusiken. In „Miranda“ verschmilzt die Zeitlosigkeit von Purcells Musik mit existentiellen Erfahrungen der heutigen Welt.

Semi-Opera nach William Shakespeares »The Tempest« von Raphaël Pichon, Katie Mitchell, Cordelia Lynn
Musik nach Henry Purcell, arrangiert von Raphaël Pichon und Miguel Henry
Libretto von Cordelia Lynn
Koproduktion mit der Opéra Comique Paris

Musikalische Leitung George Petrou
Inszenierung Katie Mitchell
Szenische Einstudierung Eloise Lally
Bühne Chloe Lamford
Kostüme Sussie Juhlin-Wallén
Licht James Farncombe
Choreografie Joseph Alford
Sounddesign Max von Pappenheim
Dramaturgie Svenja Gottsmann

Miranda
Adriana Bastidas-Gamboa
Prospero
Alastair Miles
Anna
Emily Hindrichs
Ferdinand
Ed Lyon
Le Pasteur
John Heuzenroeder
Anthony
Solist des Knabenchores der Chorakademie Dortmund
Young Miranda
Maria Koroleva
Young Prospero
Michael Terada
Flower Women
Ye Eun Choi
Johanna Risse
Phillippa Thomas

Gürzenich-Orchester Köln

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 12 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

DER NARR ALS REVOLUTIONÄR -- Verdis "Rigoletto" in der Staatsoper Stuttgart

Das Regieduo Jossi Wieler und Sergio Morabito hat "Rigoletto" hier als Narren und Revolutionär zugleich inszeniert. Er rebelliert gegen ein seiner Meinung nach ungerechtes System und stachelt den…

Von: ALEXANDER WALTHER

JAGENDE HORN-PASSAGEN -- Neue CD von Helmut Lachenmann "My Melodies" bei Naxos (BR Klassik - musica viva)

Ein kompositorischer Umgang mit dem Phänomen Melodie steht im Mittelpunkt der Komposition "My Melodies" für acht Hörner und Orchester des 1935 in Stuttgart geborenen Helmut Lachenmann. Unter der…

Von: ALEXANDER WALTHER

VOLLENDETER FORMALER AUFBAU -- Bachs Matthäus-Passion mit den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben in der Stiftskirche STUTTGART

Für Karfreitag 1729 schrieb Johann Sebastian Bach seine "Matthäus-Passion" BWV 244 und arbeitete sie dann noch dreimal um. Der vollendet ausgewogene Aufbau dieses Meisterwerks kam in der Aufführung…

Von: ALEXANDER WALTHER

SCHONUNGSLOSE SELBSTERKENNTNIS --- John Gabriel Borkman im Schauspielhaus Stuttgart

Henrik Ibsen ist der Dramatiker der schuldhaft versäumten Selbstemanzipation. Er setzt sich schonungslos mit den Lebenslügen der Menschen auseinander. Seiner Devise "Dichten ist Gerichtstag halten…

Von: ALEXANDER WALTHER

DRAMATISCH GEBALLTER ABLAUF --- Verdi Operngala im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Vorwiegend Spätwerke Giuseppe Verdis standen bei dieser sehr gelungenen Operngala auf dem Programm. Die vorzüglich musizierende Württembergische Philharmonie Reutlingen unter der inspirierenden…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑