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Opernfestspiele: "Il turco in Italia" von Gioachino Rossini im Prinzregententheater München

Premiere : 21. Juli 2007 19.00 Uhr.

 

Die zweite Premiere der Münchner Opernfestspiele 2007 spannt den inhaltlichen Bogen des „Dialog der Kulturen“ weiter. Auch Rossinis Il turco in Italia widmet sich der Überschreitung kultureller Grenzen, der Annäherung an fremde Kulturen und dem menschlichen Miteinander widmen.

Das Fremde und Exotische übt auf viele Menschen immer erst einmal einen besonderen Reiz aus. Doch wenn Kulturen aufeinander treffen, geht der Umgang miteinander nicht immer ohne Reibereien und bisweilen kolossale Missverständnisse ab. Für Opernkomponisten sind solche Situationen ein dankbares Terrain; so ließ Gioachino Rossini 1813 zuerst eine Italienerin in Algier stranden und schickte ein Jahr später einen Türken auf Studienreise nach Italien, der dabei zum Beispiel lernen muss, dass man eine Frau – anders als in seiner Heimat – nicht einfach dem Ehemann abkaufen kann.

 

Vielleicht ist es dieser augenzwinkernde Umgang mit Symptomen einer Multi-Kulti-Gesellschaft, der in den vergangenen Jahren immer mehr Bühnen dazu veranlasst hat, „Il turco in Italia“ in den Spielplan aufzunehmen.

Für die Handlung dieser Oper bediente sich Librettist Felice Romani bei einer Vorlage von Mazzolà, die bereits 1788 vertont worden war. Die Titelfigur ist der türkische Fürst Selim, der die europäischen Sitten studieren will. Prosdocimo, ein Dichter, wittert einen Stoff für seine neue Komödie, denn er hat erst kurz zuvor in einem Zigeunerlager Zaida kennen gelernt, die verstoßene Geliebte Selims. Zudem erregt der reiche Fürst die Aufmerksamkeit der kapriziösen Fiorilla, was weder deren Ehemann Don Geronio noch ihrem Liebhaber Don Narciso so recht gefallen will. Auch Zaida ist nicht gerade begeistert von dieser italienischen Konkurrentin. Kann der Dichter die Konflikte lösen und die richtigen Paare zusammenführen? Und welches sind die richtigen Paare?

 

In der Inszenierung von Christof Loy (Bühne und Kostüme: Herbert Murauer, Licht: Reinhard Traub) singen Simone Alaimo den Selim und Alexandrina Pendatchanska die Donna Fiorilla. Carlos Chausson wird als Don Geronio zu erleben sein, David Alegret als Don Narciso und Roberto De Candia als Prosdocimo. Valentina Kutzarova übernimmt die Partie der Zaida, Maximilian Schmitt die des Albazar. Die musikalische Leitung hat Maurizio Barbacini.

 

Weitere Vorstellungen:

Mo 23.07.2007, 19.00 Uhr

Mi 25.07.2007, 19.00 Uhr

So 29.07.2007 (Matinee), 11.00 Uhr

Prinzregententheater

 

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