Er feierte damit einen gigantischen Erfolg, der sich bald nicht nur auf Frankreichs Bühnen oder das 19. Jahrhundert beschränken sollte. Allerdings geschah dies nur durch eine vernichtende Kritik des damals renommierten Kritikers Jules Janin, der das Stück als »Entweihung der heiligen und glorreichen Antike« bezeichnete. Daraufhin strömten die Massen.
Sie sind das Liebespaar der Antike – doch bei Offenbach führen Orpheus und Eurydike alles andere als eine leidenschaftliche Beziehung. Eurydike ist ihres Gemahls, seines Zeichens Geigenvirtuose, so überdrüssig, dass sie sich in ein Verhältnis mit Pluto, dem Herrn der Unterwelt stürzt. Der inszeniert einen tragischen Tod Eurydikes und entführt die Geliebte in den Hades. Orpheus ist eigentlich heilfroh, seine anstrengende Gattin los zu sein. Doch da hat er die Rechnung ohne die „Öffentliche Meinung“ gemacht. Sie besteht energisch darauf, dass Orpheus die Entführte zurückholt. Immerhin stehe nicht nur sein, sondern auch der gute Ruf der Antike auf dem Spiel! Widerwillig erklimmt Orpheus den Olymp und legt bei Jupiter Beschwerde ein. Das bringt den Göttervater in eine prekäre Situation, hat er doch ebenso wie Pluto ein Auge auf Eurydike geworfen. Schließlich fährt Jupiter mit der gesamten Götterfamilie in die Unterwelt und erwirkt die Freilassung Eurydikes. Zugleich stellt er allerdings die listige Bedingung, dass Orpheus sich auf dem Weg nach oben nicht nach seiner Gattin umsehen darf …
Mit Offenbachs Orpheus in der Unterwelt schlägt die Geburtsstunde der Operette! Mitreißende tänzerische Melodien, darunter der Galop infernale, der berühmteste Cancan aller Zeiten, sorgten schon 1858, im Jahr der Uraufführung, für einen rauschenden Erfolg, ebenso wie die burlesk-pikante Geschichte von den Schwächen und Begierden nur allzu menschlicher Götter.
Subtil verpackte Zeit- und Gesellschaftskritik machen dieses Werk zu einem seit über 150 Jahren zeitlosen Stück; Situationskomik und mitreißende Melodien begeistern seit Jahren tausende Theaterbesucher. Eine wesentliche Rolle spielt dabei die personifizierte Figur der »Öffentlichen Meinung«, die immer wieder die Doppelmoral der Götterwelt und des Volks entlarvt und zeigt: Solange der Schein stimmt, ist alles in Ordnung...
Libretto von Ludovic Halévy und Hector Crémieux
Musikalische Leitung: Ulrich Kern
Regie: Steffen Piontek
Ausstattung: Mike Hahne
Choreografie: Dan Pelleg, Marko E. Weigert
Dramaturgie: Sebastian Ritschel
Choreinstudierung: Albert Seidl
Orpheus, Musiklehrer: Michael Berner
Eurydike, seine Frau: Cristina Piccardi
Die öffentliche Meinung: Yvonne Reich & Torsten Imber
Pluto/Äristäus, Herr der Unterwelt/Schäfer: Thembi Nkosi
Hans Styx, sein Diener: Carsten Arbel | Christian Venzke(31.12.15)
Jupiter, oberster Gott, Herr des Olym: Stefan Bley
Juno, seine Frau, oberste Göttin: Gabriele Schwabe
Venus, Göttin der Liebe: Patricia Bänsch
Diana, Göttin der Jagd: Liga Jankovska
Mars, Gott des Krieges: Hans-Peter Struppe
Merkur, Götterbote: Ji-Su Park
Cupido, Liebesgott: Mirjam Miesterfeldt
Neue Lausitzer Philharmonie
Tanzcompany
Opernchor des GHT Görlitz-Zittau
WEITERE VORSTELLUNGEN
Großer Saal/Görlitz
Sonntag, 22.11.2015 19:00 Uhr
Freitag, 27.11.2015 19:30 Uhr
Samstag, 05.12.2015 19:30 Uhr
Sonntag, 06.12.2015 15:00 Uhr
Donnerstag, 31.12.2015 15:00 Uhr
Donnerstag, 31.12.2015 19:30 Uhr
Samstag, 27.02.2016 19:30 Uhr
Montag, 28.03.2016 15:00 Uhr
Großer Saal/Zittau
Freitag, 17.06.2016 19:30 Uhr
Sonntag, 19.06.2016 15:00 Uhr
Samstag, 25.06.2016 19:30 Uhr