Es ist eine Annäherung an den (post)kolonialen Zustand der Welt, angelegt durch sich unterscheidende Betrachtungsweisen: Statements aus Interviews über Revolution, Bürgerkrieg, Terrorismus und Demokratie, Texte von Montaigne, Dokumente von General Butt Naked und Estamira sowie Passagen aus der Genesis. In einem mit den ZuschauerInnen geteilten Raum entsteht eine performative Landschaft aus choreografischen Handlungen, Ritualen und Konstellationen, aus installativen Objekten, Soundkompositionen und Textkörpern.
catastrophic paradise wurde im September 2014 in einem mittlerweile entkernten Lichtspielhaus in Düsseldorf uraufgeführt. In Wien wird die Arbeit von der Version für ein komplexes, mehrteiliges Gebäude in eine Version für die spezifischen Bedingungen der Halle G übersetzt.
Claudia Bosse ist Künstlerin, Regisseurin und künstlerische Leiterin von theatercombinat. Mit ihrer 1996 gegründeten KünstlerInnenformation theatercombinat feiert sie durch die Erschaffung neuer, experimenteller Aktions- und Wahrnehmungsräume zwischen Theater, Installation, Choreografie, Performance und Diskurs internationale Erfolge. Für ihre Produktion bambiland von Elfriede Jelinek erhielt sie mit theatercombinat 2009 den Nestroy-Preis für die „Beste Off-Produktion“. 2012 zeigte sie im Februar burning beasts im Frankfurter Kunstverein, im Juli biographical landscapes of new zagreb im Museum of Contemporary Art Zagreb sowie 2013 designed desires in Wien und Düsseldorf. Zuletzt realisierte sie thoughts meet space in Wien und Kairo sowie what about catastrophes? in Wien und in Beirut bei Ashkal Alwan, sowie galerie royal cenral- rewriting history in Brüssel. claudiabosse.blogspot.co.at
theatercombinat ist ein internationales Ensemble um Claudia Bosse, dessen Arbeiten sich durch Lust an der Erforschung von neuen Räumen, Texten und der stetigen Reflexion des Theaterbegriffs auszeichnet. Die bespielten Räume reichen von U-Bahnschächten bis hin zu Dachlandschaft oder ehemaligen Industriehallen, und spielen eine ebenso wichtige Rolle wie die Strukturen der inszenierten Texte. Das Ensemble stellt sich in jeder Neuinszenierung der Herausforderung Text, Raum, Struktur und Zuschauer gleichermaßen mitzudenken, und direkte Bezüge oder Konfrontationen entstehen zu lassen. Seit 2010 entwickelt Claudia Bosse eine neue Methode, Stücke gemeinsam mit den jeweiligen Darstellern und dem Soundkünstler Günther Auer durch „akustische Narrative“ zu komponieren. Partner waren, sind oder werden sein: FFT Düsseldorf, Watermill Center in New York, MSU Zagreb,
Tanzquartier Wien, Staatstheater Braunschweig, GRÜ/théâtre du grütli Genf, Nationaltheater Montenegro, Kampnagel Hamburg oder Festivals wie Eurokaz, WIEN MODERN, Journées Théâtrales de Carthage, Theaterformen oder Theater der Welt. www.theatercombinat.com
CHOREOGRAFIE / INSTALLATION / REGIE: Claudia Bosse
SOUND/ VIDEOEDITING: Günther Auer
VON / MIT: Nathalie Rozanes, Alexandra Sommerfeld, Florian Tröbinger, Elizabeth Ward sowie Ilse Urbanek und Marco Tölzer
DRAMATURGIE: Kathrin Tiedemann
TECHNISCHE LEITUNG: Marco Tölzer
ASSISTENZ: Constantin Schädle
CRITICAL WITNESS: Sigrid Gareis
PRODUKTIONSLEITUNG DÜSSELDORF: Stella Reinhold
Eine Koproduktion von theatercombinat und FFT Düsseldorf. Gefördert durch die Kunststiftung NRW im Rahmen der Reihe "DECOLONIZE! performative strategien für ein postkoloniales zeitalter", durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ (NPN) Koproduktionsförderung Tanz aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestags sowie durch wien kultur.
catastrophic paradise ist Teil des Gesamtprojekts (katastrophen 11/15) ideal paradise von Claudia Bosse und theatercombinat. Zusätzliche Projektpartner sind Ashkal Alwan, Szenenwechsel (Robert Bosch Stiftung), workspacebrussels und donaufestival Krems.