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ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG: DER TALENTIERTE MR. RIPLEY von Patricia Highsmith - THEATER DER JUGEND in WienÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG: DER TALENTIERTE MR. RIPLEY von Patricia...ÖSTERREICHISCHE...

ÖSTERREICHISCHE ERSTAUFFÜHRUNG: DER TALENTIERTE MR. RIPLEY von Patricia Highsmith - THEATER DER JUGEND in Wien

Premiere am 13. Jänner 2017 um 19:30 Uhr. -----

Tom Ripley schlägt sich mit kleinen Betrügereien durch sein Leben, als sich ihm die große Chance bietet: Von einem reichen Amerikaner auf dessen Sohn Richard angesetzt, der sein Leben in Italien nach Meinung des Vaters »verplempert«, erkennt Tom sehr schnell die Vorteile des »Dolce Vita«.

Und da er zweifellos mit einem monströsen kriminellen Intellekt begabt ist, sich aber vom »Schicksal«

benachteiligt wähnt, wächst ein dunkler Plan in ihm: Was wäre, wenn er einfach Richards Identität annimmt? Doch damit das gelingen kann, muss Richard »verschwinden«…

Einem achtjährigen Mädchen fällt ein populäres Psychologiebuch in die Hände, von dem es später sagen wird: »Es waren Fallgeschichten – Kleptomanen, Pyromanen, Serienmörder – praktisch alles,

was mental falsch laufen konnte. Die Tatsache, dass es sich um reale Fälle handelte, machte es so

interessant und sehr viel wichtiger als Märchen. Ich merkte, dass diese Leute äußerlich völlig normal

aussahen und bemerkte, dass ich von solchen Menschen umgeben sein könnte.«

An ihrem Lebensende wurde dieses ehemalige Mädchen von KritikerInnen in eine Reihe gestellt mit

Autoren wie Dostojewski, Conrad, Kafka, Gide und Camus: Patricia Highsmith. Die Krimiautorin, die

niemals das »Whodunit«, sondern vielmehr das »Whydunit« interessierte, schuf eine der Ikonen der

amoralischen »Helden« der Weltliteratur, Tom Ripley.

Patricia Highsmith schrieb »Der talentierte Mr. Ripley« 1954 in nur sechs Monaten. Zeit ihres Lebens

war sie davon überzeugt, dass das »sogenannte Böse« schlichtweg ein selbstverständlicher Teil

unserer Persönlichkeit sei. »Nicht jeder wird ein Mörder, aber gänzlich ausgeschlossen ist es nie. Es

gibt kein Verlass auf ein Gewissen, das unseren Handlungen Einhalt gebieten kann.«

Patricia Highsmith, geboren 1921, war eine amerikanische Schriftstellerin, die allerdings den größten

Teils ihres Lebens in Europa verbrachte. Berühmt ist sie vor allem für ihre psychologischen Thriller,

die zu mehr als zwei Dutzend Verfilmungen führten. Gleich ihr erster Roman, »Alibi für Zwei«, wurde

1951 von Alfred Hitchcock auf die Leinwand gebracht. Insgesamt verfasste Highsmith unzählige

Kurzgeschichten und 22 Romane. Der Anblick eines allein an einem Strand der Amalfi-Küste

vorbeilaufenden Amerikaners inspirierte sie zu ihrer wohl berühmtesten Figur: Tom Ripley, den sie

bis 1991 in fünf Romanen zum Protagonisten machte. Der erste Band »Der talentierte Mr. Ripley«

wurde zweimal mit Starbesetzung verfilmt: einmal in Frankreich 1960 mit Alain Delon unter dem

Titel »Nur die Sonne war Zeuge« – wobei man das Ende als Eingeständnis an die Zuschauer

konventioneller gestaltete –, zum anderen 1999 mit Matt Damon in der Titelrolle. Patricia Highsmiths

Werk wurde bisher in 25 Sprachen übersetzt. Sie starb 1995 in ihrer Wahlheimat, der Schweiz.

Thomas Birkmeir, Autor, Regisseur und Schauspieler, wurde 1964 in Bayern geboren. Nach dem Studium der Pädagogik, Psychologie und Philosophie in München studierte er am Max Reinhardt

Seminar in Wien Regie. Er arbeitete zunächst als Assistent und Schauspieler am Burgtheater, danach

inszenierte er u.a. in München, Augsburg, Frankfurt, Wien (Theater der Jugend, Theater in der

Josefstadt, Volkstheater, Wiener Staatsoper) und am Schlossparktheater Berlin, wo er als Oberspielleiter tätig war. Daneben war er Gastprofessor am Konservatorium der Stadt Wien sowie

Rollenlehrer am Max Reinhardt Seminar. Seine Stücke erfuhren zahlreiche Aufführungen im

deutschen Sprachraum und darüber hinaus. Seit der Saison 2002/03 hat Thomas Birkmeir die

Künstlerische Leitung des Theaters der Jugend inne und zeichnet verantwortlich für die Regie vieler

erfolgreicher Produktionen wie z.B. »Wie man unsterblich wird«, »Sherlock Holmes und der Vampir

von London« oder »Tschick«. Im November 2013 wurde Thomas Birkmeir mit dem Nestroy-Preis für

»10 Jahre innovatives, zeitgemäßes Kinder- und Jugendtheater«

ausgezeichnet.

In der Bühnenfassung von Thomas Birkmeir

Regie: Thomas Birkmeir

Bühne: Goda Palekaitē

Kostüme: Susanne Özpinar

Dramaturgie: Gerald Maria Bauer

Besetzung:

Tom Ripley Jakob Elsenwenger

Marge Sherwood Ursula Anna Baumgartner

Richard Greenleaf Julian Schneider

Freddie Miles Uwe Dreysel

Tenente Roverini Frank Engelhardt

Herbert Greenleaf Uwe Achilles

Weitere Vorstellungen bis 29. März 2016

Für Jugendliche ab 13 Jahren und Erwachsene

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