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Österreichische Erstaufführung: FAUSTiN AND OUT von Elfriede Jelinek im Schauspielhaus Graz

Premiere 13. Jänner 2013, 20.30 Uhr, Ebene 3. -----

Über die Frau wird nach Gutdünken verfügt, von Vätern, Männern, Gesellschaft, Wirtschaft, Dichterfürsten. Das ist Jelineks Weh- und Anklage, die sie in „FaustIn and out“ zwischen Gretchen-, Fritzl- und Finanz-Tragödie auf die Spitze treibt.

Gretchen – verführt, verlassen und in den Kerker geworfen – fehlen die Worte, die Jelinek ihren entlassenen, entführten oder eingekerkerten Frauen in den Mund legt. Ausgehend von wohlbekannten Satzgebilden der Klassik lotet Jelinek die weiblichen (Un)Tiefen von Goethes Tragödie aus. Regisseur Philip Jenkins umkreist den Wahnsinn in Jelineks Begleitstück zu „Faust“ – das Ungeheuerliche im

Menschen ebenso wie das Menschliche in der Ungeheuerlichkeit. Die zwei FaustInnen zitieren, spotten, verführen und klagen an.

Und der Teufel?

Der Teufel hat auch noch ein Wort mitzureden, der will auch noch seinen Senf dazugeben, und der Teufel schläft nicht. Er sagt: Das ist nicht so einfach, wie Sie sich das vorstellen!

Zur Autorin

Elfriede Jelinek

Die Autorin, geboren 1946 in Mürzzuschlag, lebt in Wien und München. Als herausragende Sprachkünstlerin und bedeutende Literatin wurde sie 2004 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet. Ihr OEuvre umfasst Romane, Lyrik, Hörspiele, Libretti und Theaterstücke. Seit ihrem literarischen Durchbruch mit dem Roman Die Liebhaberinnen (1975) äußert sie sich vor allem in ihren Theaterstücken kritisch sowohl zur kapitalistischen Konsumgesellschaft wie dem Patriarchat, zum Sport- und Körperwahn oder zur schlecht aufgearbeiteten Nazivergangenheit Österreichs. Zu ihren preisgekrönten Theaterstücken zählen u. a. Ein Sportstück (1998), Das Werk (2003), Ulrike Maria Stuart (2006), Die Kontrakte des Kaufmanns (2009), Winterreise (2011) und Die Straße. Die Stadt. Der Überfall (2012).

Zum Regisseur

Philip Jenkins, geb. 1976, erhielt seine Ausbildung als Regisseur am Wiener Burgtheater, wo er als Assistent u. a. mit Einar Schleef, Peter Zadek, Thomas Langhoff, Nicolas Stemann, Ruedi Häusermann und Karin Beier zusammenarbeitete. Als Regisseur inszenierte er am Burgtheater und Volkstheater Wien, am Staatstheater Mainz und am Harztheater Halberstadt.

Regie Philip Jenkins

Bühne & Kostüme Sabine Ebner

Dramaturgie Britta Kampert, Christian Mayer

Mit Verena Lercher & Seyneb Saleh

Weitere Vorstellungen am 17. und 25. Jänner sowie am 6. und 27. Februar, jeweils 20.30

Uhr

Tickets

T 0316 8000, F 0316 8008-1565 - E tickets@buehnen-graz.com

I www.schauspielhaus-graz.com

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