Doch muss sich der junge Mann erst auf die Reise in das Innere seiner selbst begeben, um zu lernen, was es heißt, zu entsagen und zu leiden.
In Richard Wagners letztem großem Werk – im Rahmen der zweiten Bayreuther Festspiele 1882 uraufgeführt – verbindet sich eine christliche Bilderwelt mit der Entsagungsphilosophie Schopenhauers und buddhistischen Elementen zu einer einzigartigen Kunstreligion, die Wagner dem Staat, der Kirche und den gesellschaftlichen Strömungen der Zeit – all das empfand er als korrumpiert und dekadent – als Utopie entgegensetzte. So erhielt dieser aus dem Mittelalter losgelöste und frei erfundene »Parsifal«-Mythos einen staatsphilosophischen Nimbus, durch den auch Wagner, wie schon oft zuvor, die politische Bühne betrat.
Yona Kim, geboren in Südkorea, studierte Theaterwissenschaft, Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte in Wien und promovierte über Ingeborg Bachmann. Neben ihrem Studium absolvierte sie eine Tanzausbildung. Sie inszenierte u. a. an den Wuppertaler Bühnen, den Theatern Heilbronn, Erfurt, Chemnitz, Augsburg, Freiburg, Osnabrück und Bern, an der Staatsoper Stuttgart, (»Pnima« nominiert für den Deutschen Theaterpreis »Der Faust« 2011 in der Kategorie Beste Regie Musiktheater. Am Staatstheater Braunschweig waren bisher ihre Inszenierungen von Eunyoung Kims »Mama Dolorosa« (in Kooperation mit der Münchner Biennale 2012) sowie »Tristan und Isolde« (2011 / 2012) zu sehen.
Musikalische Leitung Alexander Joel
Inszenierung Yona Kim
Bühne David Hohmann
Kostüme Hugo Holger Schneider
Chor Georg Menskes / Johanna Motter
Dramaturgie Christian Steinbock / Sarah Grahneis
Mit Moran Abouloff, Morenike Fadayomi, Yuedong Guan, Michael Ha, Rossen Krastev, Ekaterina Kudryavtseva, Simone Lichtenstein, Carolin Löffler, Oleksandr Pushniak, Malte Roesner, Hyo-Jin Shin, Matthias Stier, Selcuk Hakan Tiraşoğlu, Milda Tubelytė,
Dominik Wortig, Orhan Yildiz
weitere Vorstellungen am 13.10.2013, 2.11.2013, 1.12. 2013, 18.04. 2014 & 25.05.2014 jeweils um 16.00 Uhr