In einigen Publikationen der letzten Wochen ("DIE ZEIT", "Die Wirtschaftswoche") wurden kritische Fragen zu den Subventionen des Theater- und Opernbetriebs laut. Im neuen Buch des Fonds Darstellende Künste wird die wirtschaftliche, soziale und arbeitsrechtliche Lage der Theater- und Tanzschaffenden komplex beschrieben.
Herausgegeben für den
Fonds Darstellende Künste
von Günter Jeschonnek
in Kooperation mit der
Kulturpolitischen Gesellschaft
Dokumentation Bd. 68.
Klartext Verlag Essen,
ISBN 978-3-8375-0473-6
723 Seiten, 24,80 Euro
Der 1985 gegründete Fonds Darstellende Künste legt mit seinem komplexen Report Darstellende Künste eine Veröffentlichung zur wirtschaftlichen, sozialen und arbeitsrechtlichen Lage der Theater- und Tanzschaffenden in Deutschland - im Kontext zu internationalen Entwicklungen - vor. Hierbei handelt es sich um die bisher umfangreichste Untersuchung der Kunstsparte »Darstellende Künste», die in Deutschland oder vergleichbaren europäischen Ländern durchgeführt wurde.
Wichtige kulturpolitische Bezugspunkte für diesen REPORT sind der Schlussbericht der Enquete-Kommission »Kultur in Deutschland« des Deutschen Bundestages (2008), der Künstlerreport (1975) und die Europäische Kulturagenda (2007).
Der Fonds, das Internationale Theaterinstitut (ITI) und der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien veranstalteten zu diesem Thema gemeinsam mit anderen Partnern im Mai 2009 ein internationales Symposium in der Berliner Akademie der Künste. Davor initiierte der Fonds umfangreiche Erhebungen sowie Studien und gewann dafür Wissenschaftler, die Verbände Freier Theater, spartenspezifische Fachverbände und das
ITI. Die Ergebnisse des Symposiums und der nationalen wie internationalen Studien bilden die Grundlagen des REPORTS.
Bundesweit beteiligten sich 4400 Theater- und Tanzschaffende aller Sparten an der Fragebogenaktion und 175 qualitativen Interviews. Im Kontext zu den empirischen Ergebnissen, die die Arbeits- und Lebensbedingungen der Theater- und Tanzschaffenden widerspiegeln, werden im Buch alle vorhandenen Kultur- und Kreativwirtschaftsberichte der Bundesländer und Kommunen sowie die Auswertung amtlicher Statistiken unter dem Aspekt
berufsspezifischer Risiken auf den Arbeitsmärkten der darstellenden Künste diskutiert.
Die aktuelle umfassende Untersuchung unternehmerischer Kulturförderung in Deutschland durch den Kulturkreis der deutschen Wirtschaft im BDI komplettiert die Studien des Reports.
Im Kapitel Diskurse setzen sich renommierte internationale und nationale Autoren mit der Rolle
der Künstler und ihrer gesellschaftlichen Wertschätzung sowie den fragilen und prekären Arbeits- und Lebensbedingungen auseinander, die wie ein Seismograph gesamtgesellschaftliche Entwicklungen vorwegnehmen und die Politik zum Handeln für bessere Rahmenbedingungen auffordern.
Der Fonds kann den REPORT für Theater- und Tanzschaffende intern für 14,80
Euro anbieten. Bestellungen sind über den Link der Landesverbände Freier
Theater buft.net/tinc oder auch über buch@fonds-daku.de möglich.