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RIO REISER – KÖNIG VON DEUTSCHLAND - Eine musikalische Biografie von Heiner Kondschak - STAATSTHEATER KARLSRUHE

PREMIERE 28.9.13 19.00 GROSSES HAUS. -----

„Ich habe noch nie jemanden in Deutschland singen gehört und gesehen, der wie Rio in der Lage war, innerhalb von Sekunden eine intime Beziehung, geradezu eine Liebesbeziehung, mit jedem einzelnen seiner Zuhörer aufzubauen“, schrieb Blixa Bargeld anlässlich des frühen Todes von Rio Reiser 1996.

Gemeinsam mit seinem Freund R.P.S. Lanrue sowie mit Kai Sichtermann und Wolfgang Seidel hatte Rio 1970 die Band Ton Steine Scherben gegründet – sie alle waren Kinder der 70er, spielten Agitprop-Theater, schrieben Rock-und Beat-Opern und stritten darüber, wen man mehr verehrte: die Beatles oder die Stones? Und sie erfanden den deutschen Rock. Mit Songs wie „Macht kaputt, was euch kaputt macht“, „Keine Macht für Niemand“, „Die letzte Schlacht gewinnen wir“ erschufen sie den Soundtrack des „roten Jahrzehnts“: APO, Hausbesetzer, RAF, später Die Grünen. Keine Hausbesetzung, keine Demo, kein politisches Straßenfest, bei dem die Scherben nicht auftraten, bis sie sich als „Jukebox“ missbraucht fühlten und aufs Land flohen: nach Fresenhagen in Ostfriesland.

Doch auch die Musiker-Kommune scheiterte, durch ihre Tourneen hatten die Scherben viel Geld verloren. Die Band löste sich 1985 auf, und Rio Reiser wurde solo zum König von Deutschland. Von den linken Fans verachtet, schrieb er nun auch Schlager und große Liebeslieder und wurde ein Star auch außerhalb der Polit-Szene. Der Preis des Erfolgs war sein früher Tod.

„Mit Rio Reiser erübrigt sich ... zum ersten Mal die Diskussion, ob die deutsche Sprache zur Rockmusik geeignet sei. Es fiel nicht weiter auf, dass er deutsch sang, weil es so selbstverständlich daherkam, als

stammten die musikalischen Wurzeln des Scherben-Rock-’n’-Roll aus Berlin und nicht aus Übersee“, schrieb ein Kritiker in den 80er-Jahren.

In Rio Reiser – König von Deutschland werden der Sänger und seine Band wieder lebendig – im Zentrum steht dabei die Musik, die live von Schauspielern gespielt und gesungen wird – Jan Andreesen ist Rio Reiser. Nach Dylan – The Times They Are A-Changin’ kommt damit eine neue musikalische Biografie aus der Feder Heiner Kondschaks ins GROSSE HAUS. Regie führt Dominik Günther, dessen sehr erfolgreiche Inszenierungen Der Vorname im STUDIO und Verrücktes Blut im KLEINEN HAUS weiterhin zu sehen sind.

REGIE Dominik Günther

BÜHNE & KOSTÜME Heike Vollmer

MUSIKALISCHE LEITUNG Jan S. Beyer, Jörg Wockenfuß

DRAMATURGIE Kerstin Grübmeyer

Mit Jan Andreesen/Nathanaël Lienhard (Rio Reiser), Dominik Knapp a. G./Thorsten zum Felde a. G. (R.P.S. Lanrue), Hagen von der Lieth a. G./Thorsten zum Felde a. G. (Kai Sichtermann), Till Bauer a. G./Jan S. Beyer a. G. (Wolfgang, Seidel, Sven Jordan, Hans-Jürgen „Captain“ Hynding, Olaf Lietzau, Klaus „Funky“ Götzner), Robert Besta (Reporter, Mecki), Nathanaël Lienhard (Reporter), Florentine Krafft/Anna-Magdalena Beetz a. G. (Britta, Angie, Studentin, Christine Schily), Klaus Cofalka-Adami/Thorsten zum Felde a. G. (Nikolaus „Nikel“ Pallat, Elser Maxwell), Jörg Wockenfuß a. G. (Jörg Schlotterer, Student)

Vorstellungen 5./11./22.10., 15.11., 1./7.12., 2./5./24.1.14, 2.2., 8.3./26.3., 1./21./25.4, 17.5., 25.6., 18.7.

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