Am 12. September feiert Victor seinen neunten Geburtstag, doch ihm ist ganz und gar nicht nach Kindergeburtstag zumute, stattdessen gibt er – wie Hamlet – den Agent Provocateur. Mit kindlicher Tücke, schockierender Boshaftigkeit und theatralischer Illusion reißt Victor die scheinheilige Fassade seiner Eltern ein. „Dieses Drama richtet sich gegen die bürgerliche Familie, und zwar mit folgenden Anklagepunkten: Ehebruch, Inzest, Skatologie, Zorn, surrealistische Poesie, Vaterlandsliebe, Wahnsinn, Schande und Tod. Eine stinkende und revanchistische Welt, die ihre Niederlage noch nicht verdaut hat“, so Roger Vitrac über sein Stück.
Nicolas Charaux ist die Regieentdeckung dieser Spielzeit. Seine Abschlussinszenierung am Max- Reinhardt-Seminar in Wien, DIE AFFÄRE RUE DE LOURCINE von Eugène Labiche, lief erfolgreich beim Körber Studio Junge Regie in Hamburg. Für die Inszenierung DER ABSCHIED von Walter Kappacher gewann er 2014 den Young Directors Award bei den Salzburger Festspielen. Der 1982 in Frankreich geborene Regisseur machte zunächst eine Zirkusausbildung in Montpellier. Anschließend studierte er Schauspiel am Conservatoire de Tours und schloss dann 2014 sein Regiestudium am Max-Reinhardt-Seminar in Wien ab. Nach der Premiere von VICTOR oder DIE KINDER AN DER MACHT wird er in dieser Spielzeit auch am Volkstheater München und im Kasino am Schwarzenbergplatz, einer Spielstätte des Wiener Burgtheaters, inszenieren. Seit 2012 arbeitet er eng mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Pia Greven zusammen.
Deutsch von Hella Krolewski
Mit: Claudia Burckhardt, Nadine Kiesewalter, Swetlana Schönfeld, Karla Sengteller,
Anna von Haebler; Raphael Dwinger, Roman Kaminski, Norbert Stöß, Jörg Thieme
Regie: Nicolas Charaux
Bühne und Kostüme: Pia Greven
Musik: Martin Klingeberg
Dramaturgie: Steffen Sünkel