Der Vater verbannte seinen neugeborenen Sohn in einen Turm. Nach Jahren – inzwischen seines Amtes müde – will er nun ergründen, ob sich denn nicht mit Mut und Klugheit jenes Sternenwort besiegen ließe. Über Nacht wird Sigismund zum Prinzen über Polens Reich. Herrschen soll er, probeweise. Man traut ihm zu, dass er den Stern seiner Geburt besiegt und den Fluch für immer löst. Doch es kommt anders. Im Rausch der neuen Macht verliert er die Beherrschung. Die Übergangsharmonie ist dahin. Den Diener kippt er vom Balkon, beleidigt Hof und Leute, spricht von Liebe, doch handelt mit Gewalt und holt wütend aus gegen den eigenen Vater. Das Muster eines Albtraums.
Die höfische Gesellschaft kennt kein Pardon. Sie verstößt den verfluchten Sohn ein zweites Mal. Sein Leben als Prinz wird von seinen Wächtern zur Episode verklärt, zum Traumbild. Johan Simons inszeniert Das Leben ein Traum, eines der großen Epochenstücke des spanischen Barock, als Metaphysical voller eigenartiger Spiegelungen und surrealer Perspektiven auf Verdrängtes und ausgegrenztes. Das Streben nach neuer, rationaler Weltordnung hat seinen Preis. Gezahlt wird mit barer, blutiger Münze: mit dem Ausbrach von Gewalt als langsamem Übergang in den Zustand galoppierender Anomalien.
Eine Produktion der RuhrTriennale in Koproduktion mit NTGent.
Diese Produktion wird gefördert von der Kunststiftung NRW.
Regie, Bühne: JOHAN SIMONS
Komposition, Musikalische Fassung: Peter Vermeersch
Bühne: Luc Goedertier, Freddy Schoonackers
Kostüme: Greta Goiris
Licht: Mark Van Denesse
Dramaturgie: Stefanie Carp, Koen Tachelet
Mit:
Kristof Van Boven, Frank Focketyn, Aus Greidanus Jr., Sanne den Hartogh, Katja Herbers, Servé Hermans, CHRISTOPH HOMBERGER, Wim Opbrouck, Betty Schuurman, Steven Van Watermeulen
Musik:
Piet Van Steenbergen (Gambe), Eriko Semba (Gambe), Dirk Moelants (Gambe), Pedro Guridi (Klarinette), Floris De Rycker (Laute), Jurgen De Bruyn (Laute), Thomas Baeté (Gambe), Anne Bernard (Gambe)
Veranstaltungen:
27., 29., 30. August, 1., 3., 5., 6. September
Shuttle-Bus bringt Besucher von Essen zur Maschinenhalle Zweckel in Gladbeck und zurück!
Ein neuer Service für das Publikum der RuhrTriennale: Ein kostenloser Shuttle-Bus verkehrt vom Busbahnhof Essen zur Zeche Zweckel in Gladbeck und zurück. Dieses in Zusammenarbeit mit der „Vestischen Straßenbahn GmbH“ realisierte Angebot bietet eine einfache und bequeme Anfahrt zu den acht Vorstellungen der Triennale-Kreation „Das Leben ein Traum“.
Abfahrt ist jeweils um 18:30 Uhr vom Bussteig 1 am Hauptbahnhof Essen. Bis zur Zielhaltestelle unmittelbar vor der Maschinenhalle der Zeche Zweckel in Gladbeck gibt es an der Haltestelle Goetheplatz in Gladbeck noch eine weitere Möglichkeit zuzusteigen (Abfahrt 18:55 Uhr). Die Fahrtzeit beträgt ca. 35 Minuten. Die Rückfahrt erfolgt gegen 22:15 Uhr.