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„RUSALKA“ VON ANTONÍN DVOŘÁK - in der Wagenhalle der Pasinger Fabrik München und auf Schloss Blutenburg„RUSALKA“ VON ANTONÍN DVOŘÁK - in der Wagenhalle der Pasinger Fabrik München...„RUSALKA“ VON ANTONÍN...

„RUSALKA“ VON ANTONÍN DVOŘÁK - in der Wagenhalle der Pasinger Fabrik München und auf Schloss Blutenburg

19. Juni 2015, 19.30 Uhr – Premierein der Wagenhalle der Pasinger Fabrik. ----

Rusalka lässt sich aller Warnungen zum Trotz auf einen Zauber ein, der sie zum Menschen machen soll. Der schmerzvolle Weg zum vollwertigen und freien menschlichen Dasein kostet sie einen hohen Preis. Durch ihren Ausbruch aus der unsterblichen Welt und der Abschied von ihrem Element, dem Wasser, wird sie von ihrer Natur getrennt.

Es ist der einzige Weg, dem Prinzen gegenüberzutreten, den sie liebt. Ihr geliebter Prinz verliert jedoch noch vor der gemeinsamen Hochzeit das Interesse an Rusalka und verdammt sie zu einem ewig einsamen Leben zwischen den Welten. Die Rückkehr ins Wasser bleibt ihr verwehrt. Schließlich

gewährt sie dem schuldgeplagten Prinzen ihren nun tödlichen Kuss und damit Erlösung. Sie bleibt allein und zum Leben verurteilt zurück. Dadurch widerspricht „Rusalka“ dem passiven, unterwürfigen Frauenbild des 19. Jahrhunderts, deren einziger Weg oft Selbstaufopferung und Tod war.

Der Librettist Jaroslav Kvapil formte „Rusalka“ zu einer ergreifenden Metapher des menschlichen Schicksals, während Dvořáks Musik die emotionale Tiefe dieses tragischen Märchens aufgreift und erlebbar macht. Heute zählt „Rusalka“ – neben Smetanas „Verkaufter Braut“ – zu den bekanntesten tschechischen Opern und hat sich einen festen Platz im internationalen Opernrepertoire erobert.

Märchen erleben heute einen überraschenden Aufschwung. Viele alte Geschichten werden modernisiert, adaptiert oder aus bislang unbeleuchteten Perspektiven erzählt. Das ist nicht weiter verwunderlich, denn je größer der Erwartungsdruck der Gesellschaft nach kalter Perfektion, je enger das systematische Netz, das Bewegungsfreiheit meist nur in eine Richtung zulässt, und je kleiner der wortwörtliche Spielraum wird, umso mehr wächst der Wunsch, aus der realen Welt auszubrechen.

Mit „Rusalka“ von Antonín Dvořák wagt sich die Pasinger Opernbühne (nach Smetanas „Die

verkaufte Braut im Jahr 2002) erneut an die tschechische Opernliteratur. Mit dieser Märchenoper begibt sich Münchens Kleinstes Opernhaus inhaltlich auf Neuland. In seinen Anfängen mit zahlreichen komischen Opern wagte man sich mit Verdis „La Traviata“ (2010) an die Opera seria und mit Mozarts „Don Giovanni“ (2011) kam die erste Opera buffa in die Wagenhalle der Pasinger Fabrik. Auch Nicolais phantastische Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“ (2013) wurde ein wahrer Publikumsrenner. Nun freuen sich die Opernmacher von Münchens Kleinstem Opernhaus auf eine märchenhafte Oper, deren Geschichte ebenso schön wie tragisch ist und nicht nur die Wagenhalle der Pasinger Fabrik sondern auch Schloss Blutenburg in den Bann der schönen und zauberhaften Nixe Rusalka ziehen wird.

Wie immer soll die Nähe zum Publikum nicht nur räumlich, sondern auch sprachlich gegeben sein. Deshalb schrieb die Regisseurin Julia Dippel eigens für diese Produktion eine neue deutsche Textfassung.

NEU IN MÜNCHENS KLEINSTEM OPERNHAUS

Besondere Höhepunkte bilden die Sparten Videokunst und Tanz, die wir erstmals in diese Opernproduktion integrieren. Der junge spanische Videokünstler Marc Molinos, der bereits für die Bayerische Staatsoper tätig war, wird die Wagenhalle mit filmischen Mitteln in einemphantastische Atmosphäre tauchen und so neue Möglichkeiten eröffnen, das lyrische Märchen „Rusalka“ in Szene zu setzen. Das Tänzerinnen-Trio um Elodie Lavoignat wird das Opernerlebnis durch die sinnliche Komponente des Tanzes erweitern.

Inszenierung, Textfassung, Bühnenkonzept: Julia Dippel

Musikalische Leitung: Andreas P. Heinzmann (http://www.andreas-heinzmann.de/)

Videoinstallation: Marc Molinos

Arrangement: Maximilian Fraas, Jörg-Oliver Werner & Andreas P. Heinzmann

Choreografie: Elodie Lavoignat

Kostüme: Katharina Raif

ENSEMBLE:

Rusalka: Karolina Plickova, Ana Schwedhelm

Prinz: Lemuel Cuento, Andreas Stauber

Wassermann: Philipp Gaiser, Alexander Kiechle

Ježibaba: Annette Lubosch, Ida Wallén

Fremde Fürstin: Jennifer Jakob, Ikumu Mizushima

Küchenjunge: Christina Bernhardt, Carolin Ritter

Heger: Stefan Kastner, Peter Trautwein

Elfen: Elodie Lavoignat, Sandra Lommerzheim, Anja Straubhaar

Es spielt das 10-köpfige Orchester von Münchens Kleinstem Opernhaus

VORSTELLUNGEN

19. Juni 2015 – Premiere

20., 26., 27., 28. Juni 2015

2., 3., 4., 5., 9., 10., 11., 12., 25., 26., 30., 31. Juli 2015

1., 2., 5., 6., 7., 8., 9., 12., 13., 14., 15., 16. August 2015

Beginn 19.30 Uhr

WERKSEINFÜHRUNGEN

jeden Sonntag außer Blutenburg – Beginn 18.00 Uhr

Eintritt mit Opernkarte frei

OPE(R)N AIR AUF SCHLOSS BLUTENBURG

16., 17., 18., 19., 20., 21., 22. Juli 2015

Beginn 20.00 Uhr

Karten erhältlich unter: Tel: 089 829290 -79 (Di – So 17.30 – 20.30 Uhr)

oder www.muenchenticket.de, Tel: 089 54818181 und an allen bekannten

Vorverkaufsstellen

Pasinger Fabrik GmbH

Kultur- und Bürgerzentrum

August-Exter-Straße 1

D 81245 München

www.pasinger-fabrik.com

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