Vielleicht lässt der sich nur auf ein Spiel ein, um mal auszubrechen aus dem
Jahrtausende alten Trott seines Jobs? Aber nein, es ist ihm todernst mit dem
Lachen, weil das nämlich seine Macht übersteigt. Dieses Phänomen will er
bezwingen und muss dafür alles geben: Nicht weniger als das Leben, ohne
Frist und ohne Grenzen, verlangt der Clown als Gegenleistung.
Was hier erzählt wird, ist ein Märchen. Ein Zirkusmärchen nennen es die
Autoren vom Nürnberger Theater Mummpitz; in Neustrelitz ist die Stadtkirche
der kongeniale Spielort für Annett Wöhlerts Inszenierung, die abgrundtiefe
Weisheit in himmelhoher Leichtigkeit in das schöne schlichte schräge
Arrangement (Bühne und Kostüme: Frank Prielipp) zwischen Kirchenbänken,
Altar und Emporen bringt. Begleitet, kommentiert, gelenkt von zauberhaft
sphärisch-stimmiger Musik (Kristina Günther, Roland Vieweg), nimmt der
ungewöhnliche Deal seinen Lauf.
Eine Produkition des Landestheaters Mecklenburg-Vorpommern