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SARAY // Mozart alla turca in Wien

am 19. September 2006 als Saisonauftakt im Schauspielhaus,

Porzellangasse 19.

Mit SARAY // Mozart alla turca präsentiert das Schauspielhaus unter der Regie von Ibrahim Quraishi eine Neufassung von W.A. Mozarts “Die Entführung aus dem Serail”. Entworfen für ein Ensemble türkischer Sänger und Musiker, enthält die Bearbeitung von der Sprache bis zur Instrumentierung zahlreiche türkische Elemente. Die Inszenierung macht das Aufeinanderprallen zweier Kulturen zum Thema und bietet Raum für eine Auseinandersetzung mit den vielschichtigen Beziehungen zwischen Wien und Istanbul.

Mit der Produktion SARAY wird das Schauspielhaus im Rahmen des Mozart-Jahres 2006 eine umfassende Neubearbeitung des Mozart-Singspiels "Die Entführung aus dem Serail" präsentieren und somit die Serie der

Opern-Neuinterpretationen nach "Poppea" und "Hoffmanns Erzählungen" am Haus fortsetzen.

Neu entworfen für ein Ensemble hervorragender türkischer Sänger und Musiker, geht es in SARAY um mehr als Liebe, Begierde, Intrigen und ein klassisches "Happy End". Mozarts Komposition aus dem 18. Jahrhundert,

mit türkischen Instrumenten und vertauschten Rollen heute neu interpretiert, macht das Aufeinanderprallen zweier Kulturen zum Thema. Sie schafft gleichzeitig Raum für eine Auseinandersetzung mit der jahrhundertealten Beziehung Wien - Istanbul und den Strukturen christlicher und islamischer Religionen und Gesellschaften.

SARAY ist aber mehr als eine Interpretation eines musiktheatralischen Klassikers. Es handelt sich um die kontrapunktische Beziehung zwischen Innen und Außen, Schwarz und Weiß, zwischen der Vorstellung des Ich und des Anderen innerhalb der Leere, der Illusion und der Realität. In Quraishis Fassung findet ein Tausch der Nationalitäten statt. Die ursprünglich aus Westeuropa kommenden Charaktere Konstanze, Blonde, Belmonte, Pedrillo sind hier junge TürkInnen, Osmin und Bassa Selim hingegen, die „fremden“ Figuren der Originalfassung, sind zu Mitteleuropäern umgewandelt.

Ausgehend von Mozarts Singspiel entwickelt Ibrahim Quraishi eine theatrale Form, die Oper, performance art und Installation in sich vereint. So werden mit SARAY Grenzen überschritten und Türen geöffnet, die einem neuen Publikum den unverklärten Blick auf eine multikulturelle Wirklichkeit mit all ihren Herausforderungen ermöglichen.

Zwei mal wurde Wien beinahe von türkisch/osmanischen Heeren überrannt. Der Kaffee, für den sich die Wiener gerne rühmen, wurde einst von den Türken eingeführt, und auch den Apfelstrudel verdanken wir im Wesentlichen

den ehemaligen Belagerern. Heute stellt die Türkische Gemeinschaft die größte nicht österreichische ethnische Gruppe in Wien dar.

Für die Musikalische Leitung, Bearbeitung und Übersetzung ins Türkische konnte Serdar Yalçin gewonnen werden. Neben seiner Tätigkeit als Dirigent und Übersetzer von Libretti an der Oper in Istanbul, ist er in der türkischen Musikszene für seine Bearbeitungen und Kompositionen bekannt. Regie führt der in Pakistan geborene Regisseur und Multimediakünstler Ibrahim Quraishi. Als künstlerischer Leiter der Compagnie Faim de Siècle arbeitet er regelmäßig in Europa, den USA und Asien.

Besetzungsliste

Musikalische Leitung / Bearbeitung / Übersetzung: Serdar YALÇIN

Inszenierung: Ibrahim QURAISHI

Bühnenbild: Stephanie WILHELM

Kostüme: AZIZ

Dramaturgie: Gabriel SMEETS

Neue Textfassung: Ibrahim Quraishi, Gabriel Smeets

Ensemble

Serap GÖĞÜS

Çigdem SOYARSLAN

Görkem Ezgi YILDIRIM

Michael DOUMAS

Erdem ERDOĞAN

Ali Murat ERENGÜL

Martin NIEDERMAIR

Orchester

Dirigat / Klavier Serdar YALÇIN / Martin FUCHSBERGER

1. Kanun Didem BASAR DERMEN

2. Kanun Güniz YILMAZ

Kemançe Binnaz ÇELIK

Oud Eren ÖZEK

Klarinette Turgut AKTAS

Percussion Thomas NAVRATIL

Die Produktion SARAY wird unterstützt von der

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