Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Schauspiel Dortmund: "Verbrennungen" von Wajdi MouawadSchauspiel Dortmund: "Verbrennungen" von Wajdi MouawadSchauspiel Dortmund:...

Schauspiel Dortmund: "Verbrennungen" von Wajdi Mouawad

Premiere am 30. November 2013, 19.30 Uhr im Schauspielhaus. -----

Eine Reise in die familiäre Vergangenheit und die unbekannte Fremde des Nahen Ostens: Die Zwillinge Jeanne und Simon sind ohne Vater in Kanada aufgewachsen. Ihre Mutter Nawal hat den beiden in ihrem Testament zwei Aufträge hinterlassen: Jeanne soll den tot geglaubten Vater finden, Simon den unbekannten Bruder.

Auf den Spuren des Lebens ihrer Mutter Nawal decken die Zwillinge nach und nach ein unfassbares Geheimnis auf. Einzelne Mosaiksteine setzen sich zu Nawals erschütternder Biographie zusammen, die auch die Identität der Zwillinge ins Wanken bringt.

 

Das Stück schildert den subjektiven Blick Nawals auf die eigene schicksalhafte Verstrickung in eine vom Bürgerkrieg zerrüttete Gesellschaft, die selbst die nachkommende, emigrierte Generation in der westlichen Welt einholen kann. Wer ist Freund? Wer ist Feind? Wie lange hält das Vertrauen untereinander? Und durch welche Umstände gerät es ins Wanken? Bewusst verzichtet das Stück auf eindeutige Lokalisierungen des geschilderten Bürgerkrieges. Der Schauplatz Libanon dient vielmehr als Muster und Struktur eines Bürgerkrieges, wie er ebenso in Bosnien-Herzegowina geschehen ist und anderswo auf der Welt noch immer stattfindet.

 

Der Autor Wajdi Mouawad ist im Libanon geboren und die ersten Jahre dort aufgewachsen, bevor er vor dem Bürgerkrieg nach Kanada floh. Er zählt zu den meistgespielten frankokanadischen Autoren. Mit Verbrennungen entwirft er einen mitreißender Thriller über biographische Narben, Gewalt, den Krieg, Traumata und deren unvermeidbare Verknüpfung mit menschlichen Schicksalen: Ein Krieg ist mit dem Ende der Kampfhandlungen nicht vorbei.

 

Es inszeniert die niederländische Regisseurin Liesbeth Coltof, Künstlerische Leiterin der Theater-Company „De Toneelmakerij“ in Amsterdam. In den vergangenen Jahren arbeitete und inszenierte sie wiederholte Male im Nahen Osten, u.a. in Gaza. Verbrennungen ist nach der erfolgreichen Inszenierung von Wer hat Angst vor Virginia Woolf? ihre zweite Regiearbeit am Schauspiel Dortmund.

 

Es spielen Andreas Beck, Sebastian Graf, Caroline Hanke, Carlos Lobo, Oscar Musinowski, Julia Schubert, Friederike Tiefenbacher und Merle Wasmuth.

 

Das Bühnenbild stammt von Guus von Geffen, die Kostüme entwirft Carly Everaert, für die Dramaturgie sind Dirk Baumann und Thorsten Bihegue verantwortlich.

 

Weitere Termine: 5., 14., 27. Dezember

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑