Ihre ganze Sehnsucht ist aufs Wasser gerichtet, auf das Element, dem sie sich auf seltsame Weise verbunden fühlt. Ablenkung verspricht der Besuch des Lehrers Arnholm, der Ellida von früher her kennt. Dieser jedoch nutzt den Aufenthalt, um sich um die Gunst von Hartwigs älterer Tochter Bolette zu bemühen, die, anders als ihre von Sehnsüchten und wilden Phantasien getriebene Schwester Hilde, viel rationaler und vernünftiger wirkt, der Enge ihres Umfeldes aber ebenfalls entkommen möchte. Als schließlich ein geheimnisvoller Fremder auftaucht, der an ein altes Versprechen erinnert und verzweifelt unterdrückte Gefühle immer stärker an die Oberfläche drängen, wird Ellida gezwungen, sich zwischen zwei essentiell unterschiedlichen Lebensmodellen zu entscheiden.
Das Drama Henrik Ibsens wird in der auf den Kern konzentrierten Bearbeitung der berühmten amerika-nischen Schriftstellerin und Essayistin Susan Sontag auf der einen Seite in der märchenhaft-mythologischen Motivebene poetisch verdichtet, auf der anderen Seite in den Konflikten zwischen den Geschlechtern noch weiter verschärft.
In der Bearbeitung von Susan Sontag
Regie. Annette Pullen | Ausstattung: Gregor Sturm
Mit: Marko Gebbert, Maria Goldmann, Imanuel Humm, Christian Kämpfer, Agnes Richter, Janna Wagenbach