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Schauspieler Ulrich Mühe ist tot

Er starb in Walbeck in Sachsen-Anhalt. Kurz nach seiner Rückkehr von der Oscar-Verleihung in Los Angeles hatte sich Mühe einer schweren Magen-Operation unterziehen müssen. Kürzlich hatte Mühe erstmals öffentlich über sein Krebsleiden gesprochen.

 

Ulrich Mühe, am 20. Juni 1953 als Sohn eines Kürschnermeisters im sächsischen Grimma geboren, gehörte zu den populärsten deutschen Charakterdarstellern. Nach dem Abitur und einer Berufsausbildung als Baufacharbeiter studierte Mühe an der Leipziger Theaterhochschule "Hans Otto". In der DDR-Zeit war er an der Berliner Volksbühne und am Deutschen Theater engagiert. Zudem arbeitete er für Film und Fernsehen. 2005 erhielt er den Deutschen Fernsehpreis.

 

Die Bandbreite seiner Rollen war groß: Sie reichte von klassischen Rollen wie Goethes Egmont oder Shakespeares "Hamlet" auf der Theaterbühne bis zu hin zu Hitlers jüdischem Schauspiel-Lehrer in der Film-Satire "Mein Führer" (2007). Mit seiner enormen Wandlungsfähigkeit beeindruckte er Publikum wie Kritiker. Zum Kinostar wurde er als einsamer, wie zunehmend am Spitzelstaat zweifelnder Stasi-Hauptmann in "Das Leben der Anderen" (2006).

 

Auf österreichischen Bühnen war Mühe, der u.a. in Michael Hanekes Thriller "Funny Games" (1997) an der Seite von Susanne Lothar brillierte, immer wieder zu sehen. In der Spielzeit 1993/94 erhielt er für die Darstellungen des Peer Gynt im gleichnamigen Stück von Henrik Ibsen im Burgtheater und des John in "Oleanna" von David Mamet im Akademietheater die Kainz-Medaille. Im Jahr 2000 glänzte er in der Bondy-Uraufführung von Yasmina Rezas "Drei Mal Leben" im Akademietheater. Auch bei den Wiener Festwochen war er immer wieder zu sehen, zuletzt etwa 2003 mit "Wittgenstein Inc.".

 

Mühe war zuletzt mit der Schauspielerin Susanne Lothar verheiratet.

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