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SCHAUSPIELHAUS GRAZ: DIE SCHMUTZIGEN HÄNDE von Jean-Paul Sartre

Premiere am 26. April 2013 um 19.30 Uhr, Hauptbühne. -----

Ist es möglich, sich in der Politik die Hände nicht schmutzig zu machen? Zumal mitten im Krieg und wenn es um die Zukunft eines Landes geht? Der junge Hugo will mit seiner unpolitischen Vergangenheit brechen und schließt sich der Partei an.

Er wird mit Schreibarbeiten für die Parteizeitung betraut, obwohl er sich unbedingt mit einer Tat als Aktivist beweisen will. Diese Gelegenheit ergibt sich für ihn erst, als Parteiführer Hoederer einen Pakt mit reaktionären Kräften eingehen will – aus Sicht der Parteiaktivisten ein Verrat ihrer Ideale. Hugo bietet sich an, den vermeintlichen Verräter zu eliminieren und wird als Privatsekretär gemeinsam mit seiner Frau Jessica bei Hoederer eingeschleust. Die persönliche Begegnung mit dem charismatischen Hoederer, lässt Hugo den geplanten Mord jedoch immer weiter hinauszögern. Doch dann überrascht er seine Frau Jessica in Hoederers Armen und schießt. Ein Mord nur aus Eifersucht?

In Sartres Stück greifen Philosophie, Erotik und Politik nahtlos ineinander. Die schmutzigen Hände stellt die Frage nach dem Sinn von Märtyrertum: die eigenen Ideale, die Partei, ein Land oder die Menschen?

Jean-Paul Sartre, 1905–1980, sein philosophisches Hauptwerk Das Sein und das Nichts sowie seine Theaterstücke, Romane und Essays machen ihn zum wichtigsten Vertreter des Existentialismus und zu einem der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts. 1964 lehnte er den Nobelpreis für Literatur ab.

ZUM REGISSEUR

Wojtek Klemm

Geboren 1972 in Warschau, arbeitete er nach einem Regiestudium an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch als Regieassistent an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz in Berlin bei Frank Castorf, Dimiter Gotscheff und Christoph Schlingensief. Er inszenierte ab der Spielzeit 00/01 am Schauspielhaus Graz (Molly Sweeney von Brian Friel und Die Vagina-Monologe von Eve Ensler) und wirkte bei Dimiter Gotscheffs Inszenierung von Dejan Dukowskis Das Pulverfass mit. Seit 2005 inszenierte Wojtek Klemm regelmäßig in Polen: am Teatr Stary in Krakau u. a. Kleists Amphitryon und die polnischen Erstaufführungen von Brechts Der Brotladen und Heiner Müllers Anatomie Titus. Fall of Rome; am Teatr Współczesny in Breslau die polnische Erstaufführung von Heiner Müller Zement; in Stettin die polnische Erstaufführung von Hebbels Judith. Das Teatr Norwida im niederschlesischen Jelenia Góra wurde unter Klemms zweijähriger künstlerischer Leitung (2007–2009) von der polnischen Tageszeitung Dziennik zum Theaterort des Jahres 2008 gewählt und von der Wochenzeitung Wprost 2009 unter die zehn interessantesten Theater Polens. Seit 2009 arbeitet Klemm als Regisseur u. a. auch am Tmuna Theater in Tel Aviv (israelische Erstaufführung von Michał Walczaks Die Reise ins Innere des Zimmers und Fritz Katers Heaven (zu Tristan); am Deutschen Theater in Göttingen (Kleists Penthesilea, Dea Lohers Am schwarzen See), an der Berliner Volksbühne (Pawel Demirskis Diamanten sind Kohle auf Arbeit) am Theater Luzern (Dürrenmatts Besuch der alten Dame). Seine Inszenierungen wurden u.a. zum Dialog-Festival in Breslau und zum Boska Komedia-Festival Krakau eingeladen.

Regie Wojtek Klemm

Bühne Mascha Mazur

Kostüme Julia Kornacka

Musik Dominik Strycharski

Choreographie Maciej Prusak

Video Jonas Alsleben

Dramaturgie Britta Kampert

Mit Simon Käser, Claudius Körber, Evi Kehrstephan, Verena Lercher, Simon Zagermann, Franz Xaver Zach

Weitere Vorstellungen am 30. April sowie ab Mai, jeweils um 19.30 Uhr

TICKETS

T 0316 8000, F 0316 8008-1565 - E tickets@buehnen-graz.com

Iwww.schauspielhaus-graz.com

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