Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Schauspielhaus Graz: "Don Quixote und die Helden der Mantscha" von Christian WinklerSchauspielhaus Graz: "Don Quixote und die Helden der Mantscha" von Christian...Schauspielhaus Graz:...

Schauspielhaus Graz: "Don Quixote und die Helden der Mantscha" von Christian Winkler

Premiere am 8. April 2009 um 20 Uhr, Probebühne

 

Die Stadt in ihrem Rücken, mit dem Blick auf die Mantscha sitzen sie da. Don und Sancha. Warum hat Don sie hierher geführt? Was will er hier? Und warum hat er eine Pistole dabei?

Was ist passiert? Doch Don spricht nicht mehr über das, was war. Er hat den Glauben an die Gesellschaft verloren und will vergessen. Will einen Systemneustart, abseits der Stadt. Einfach ein wenig in die Wolken starren. Bis er einen Ritter zu hören glaubt. Sancha glaubt zwar nicht an Ritter, will aber die Welt nicht aufgeben, will wieder für etwas kämpfen können. Die Dinge kontrollieren. Und so ziehen sie los in die Weiten der Mantscha und geraten in Abenteuer. In Gefahren und Ausnahmesituationen. Riskieren sich und andere. Bis zur Eskalation.

 

Der Grazer Autor und Regisseur Christian Winkler stellt in seiner Adaption des Phänomens Don Quixote die Frage nach der Möglichkeit von Heldentum in einer von vielen krisenbesetzten Realität. Wie kann man heute noch ideologisch sein in unserer unwirklich gewordenen Welt, die sich vor allem durch das Fehlen gültiger Ideen kennzeichnet? Cervantes Geschichte vom Kampf gegen Windmühlen scheint aktueller denn je. So kann das Scheitern bestenfalls als Teil unserer Identität begriffen werden, solange jeder Versuch, politisch zu sein, misslingt. Und auch das Lieben scheint nicht mehr so einfach. Vielleicht liegt die einzige Rettung in der Fiktion, von der man weiß, dass sie eine Fiktion ist und dass außer ihr nichts existiert?

 

Christian Winkler, geboren 1981 in Graz, studierte Germanistik in Graz sowie Regie und Kulturmanagement in London. Er arbeitet als Regisseur und Autor in Österreich und England und hat zuletzt im Frühjahr 2008 seine Uraufführung Alyona in Graz und London gezeigt. Als Autor hat er für das Schauspielhaus Graz bereits die Soap Life of Graz Vol. 1-6 für die Ebene 3 geschrieben, sowie Szenen für Shakespeares Wie es Euch gefällt. Als Regisseur hat er im Rahmen des BLOG TXT-Festivals in der Spielzeit 2007/2008 als Beitrag für Österreich einen Blog für die Bühne bearbeitet und inszeniert. 2007 gewann er den Retzhofer Literaturpreis für sein Stück Operation Kurczak and the Art of Camouflage.

 

Inszenierung Christian Winkler

Bühne Jens Burde

Kostüme Katrin Wolfermann

Musik Veit Winkler

Dramaturgie Sandra Küpper

Mit Carolin Eichhorst, Dominik Maringer

 

Weitere Vorstellungen am 16. und 28. April, jew. 20 Uhr.

 

Tickets

T 0316 8000, F 0316 8008-1565 - E tickets@buehnen-graz.com

I www.buehnen-graz.com/schauspielhaus

 

 

 

 

 

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 13 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑