In der Begründung heißt es: "Badora zeichnet sich dadurch aus, dass sie namhafte Persönlichkeiten nach Graz holen konnte. Außerdem gilt das Schauspielhaus als Kaderschmiede: Hier werden junge Talente ausgebildet, die von anderen abgeworben werden. Eine Wechselwirkung, die funktioniert."
Fünf Kandidaten und Kandidatinnen standen zur Wahl. In der Kategorie "Kulturmanagement" waren es neben Anna Badora Thomas Angyan, Ingried Brugger, Martine Dennewald und Sabine Haag. Die Leser wählten (online) aus diesen fünf Kandidaten drei, aus denen dann eine Fach-Jury den jeweiligen Sieger kürte.
Anna Badoras Dankesrede bei der Preisverleihung am gestrigen Abend lautete" Herzlichen Dank für diese begehrte österreichische Auszeichnung. Ich habe im Internet die bisherigen Preisträger recherchiert und muss sagen: Ich fühle mich durch den Preis sehr geehrt.
Österreicher des Jahres, das klingt gut, besonders für eine gebürtige Polin, die viele Jahre als Regisseurin und Intendantin in Deutschland gearbeitet hat, jetzt als Schauspielhausintendantin in dem von Wien fast unendlich weit entfernten Graz lebt, und einen österreichischen Pass besitzt. Eine typisch österreichische Biografie, was wohl einen Teil des Charmes dieses Landes ausmacht. Insofern ist der Nationalfeiertag für diese festliche Veranstaltung treffend gewählt. Großen Dank an all jene, die das ermöglicht haben.“
In der Intendanz Anna Badoras wurde das Schauspielhaus Graz (u.a.) zum Berliner Theatertreffen eingeladen, holte die begehrte "Goldene Maske" aus Moskau nach Graz und wurde auch heuer wieder für den Nestroy nominiert. Einladungen zu internationalen Festivals nach München, Moskau, Budapest, Parma, Heidelberg und Bukarest und zu den Salzburger Festspielen fallen in die Intendanz Badoras.
Im Jänner 2012 wird am Schauspielhaus Graz das zweite internationale Festival, „Emergency Entrance“, stattfinden. Unter der Leitung und auf Initiative des Schauspielhaus Graz spannen fünf europäische und ein sechstes Theater aus Israel ihre künstlerischen Kräfte zusammen zu einem grenzüberschreitenden Theaterprojekt. Ein Jahr lang entwickeln rund 50 Regisseure und Regisseurinnen, SchauspielerInnen, VideokünstlerInnen und MusikerInnen aus Athen, Palermo, Cluj, Tel Aviv, Prag und Graz auf Basis von Doku-Material zu akuten Fragen der Migrationsgesellschaft ihre Inszenierungen. (Gefördert vom EU KULTUR PROGRAMM 2007 - 13; in Zusammenarbeit mit der Union des Théâtres de l'Europe, UTE).