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SCHAUSPIELHAUS GRAZ: "KLYTAIMNESTRA" NACH DER ORESTIE DES AISCHYLOS SCHAUSPIELHAUS GRAZ: "KLYTAIMNESTRA" NACH DER ORESTIE DES AISCHYLOS SCHAUSPIELHAUS GRAZ:...

SCHAUSPIELHAUS GRAZ: "KLYTAIMNESTRA" NACH DER ORESTIE DES AISCHYLOS

Premiere am 15. März 2013 um 19.30 Uhr, Hauptbühne. -----

Nachts vor den Toren der Stadt. Ein Mann steht Wache und wünscht sich in seiner Schlaflosigkeit nur eines: Veränderung. Die Dinge müssen sich ändern, so wie es ist, kann es nicht bleiben. Aber an wen soll man diesen Wunsch richten?

Der Himmel und seine Götter sind fragwürdig geworden. An die Regentin der Stadt? Das ist Klytaimnestra, die Frau von Agamemnon, der mit allen wehrfähigen Männern 10 Jahre zuvor in den Trojanischen Krieg gesegelt ist und für guten Wind seine Tochter Iphigenie geopfert hat. Klytaimnestra hat sich inzwischen einen Liebhaber genommen, wie sollte diese wankelmütige Frau eine gute Regentin sein?

So beginnt die Orestie des Aischylos. Sie erzählt die siegreiche Rückkehr des Agamemnon und seine Ermordung durch Klytaimnestra und ihren Liebhaber Ägist. In Agamemnons Gefolge befinden sich als Kriegsbeute die gefangenen Frauen und Mädchen aus Troja, darunter auch die Seherin Kassandra, die ihren Tod durch Klytaimnestras Hand voraussieht. Elektra, die Zeugin des Mordes an ihrem Vater wird, hasst ihre Mutter und wartet sehnsüchtig auf ihren Bruder Orest, der Blutrache nehmen soll. Er kommt und tötet seine Mutter. Dafür verfolgen ihn die uralten Göttinnen, die Erinyen, zuständig für das Prinzip der Blutrache, das letzte verlässliche Gesetz in unsicheren Zeiten. Doch die Erinyen werden von neuen, jungen Göttern bestochen und umgedreht. Die Veränderung ist da: Am Ende entscheiden die Bürger über das Schicksal von Orest. Verbrechen wird verhandelbar. Der Himmel ist leer, der Mensch trägt die Verantwortung allein.

Die Frauen der Orestie erscheinen in dieser großen „Staatsdichtung“ des Aischylos als Opfervieh, Verrückte oder triebgesteuerte Mörderinnen. Wie sie wurden, was sie sind, erzählen andere Quellen und Stücke.

Gemeinsam mit Michael Köhlmeier, der gleichsam als Anwalt der Klytaimnestra auf Aischylos‘ Dichtung schaut, verfolgt Anna Badora in ihrer Bühnenversion die ungeheuerlichen Schicksale dieser Frauen – beginnend mit dem Tochtermord an Iphigenie, über die Versklavung der Troerinnen bis zur Verwandlung der Rachegöttinnen in die „Wohlmeinenden“ – die Eumeniden.

Regie Anna Badora

Mitarbeit Michael Köhlmeier

Bühne Raimund Orfeo Voigt

Kostüme Werner Fritz

Video Philipp Haupt

Musik Dominik Strycharski

Dramaturgie Regina Guhl

Mit Steffi Krautz (Klytaimnestra)

Pia Luise Händler (Elektra, Troerin)

Evi Kehrstephan (Andromache, Pallas Athene, Troerin)

Katharina Klar (Kassandra, Troerin)

Martina Krauel (Hekabe)

Christoph Rothenbuchner (Orest, Herold)

Stefan Suske (Agamemnon, Richter, Volk von Argos)

Jan Thümer (Ägist, Apollon)

Thomas Frank (Thalthybios, Richter, Volk von Argos)

Sebastian Klein (Richter, Wächter, Volk von Argos)

sowie Angelina Berger, Claudia Maria Kainberger, Alina Müller, Franziska Plüschke, Noa Schmidt (Troerinnen, Erinyen)

und Viola Baur, Michael Kubat, Michaela Mense, Laura Santner, Fridolin Springer (Kinder)

Weitere Vorstellungen am 23. März um 19.30 Uhr, am 24. März um 15 Uhr sowie ab April.

TICKETS

T 0316 8000, F 0316 8008-1565 - E tickets@buehnen-graz.com

I www.schauspielhaus-graz.com

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