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"Shakespeares sämtliche Werke (leicht gekürzt)" im Theater Görlitz

Premiere 8.01.2011, 19.30 Uhr

Komödie von Adam Long, Daniel Singer und Jess Winfield

Aufgrund der Beschlüsse des Stadtrates von Locus de Provence wurden die Mittel für das Städtische Staatstheater um vier Fünftel gekürzt.

Das gesamte technische Personal und alle weiblichen Darstellerinnen musste daraufhin entlassen werden. Mit aller Kraft versuchen die verbliebenen Künstler – drei Vollzeitstellen und eine ABM-Kraft – das breite Repertoire aufrecht zu erhalten. Dies ist nur mit radikaler Komprimierung möglich. Soweit zur Vorgeschichte des Abends.

Für Jon, Peter und Chris, drei überforderte Schauspieler, geht es um alles oder nichts. Werden sie es schaffen, den "gesamten Shakespeare" an einem Abend darzustellen? Das heißt, nicht nur seine Komödien und Tragödien zu zeigen, sondern auch Einblicke in das Leben des großen Engländers und den wissenschaftlichen Forschungsstand zu geben.

Ganz entsprechend der Tradition des Elisabethanischen Theaters wird ohne Darstellerinnen gearbeitet: Chris spielt alle Frauen, ob er will oder nicht. Doch schon bei ROMEO UND JULIA, der Mutter aller Liebesdramen, treten deshalb erste Probleme auf. Aber Jon, Peter und Chris meistern ihre Aufgabe mit vielen witzigen Ideen.

Alle Komödien werden auf einmal mit dem knackigem Titel: Viel Lärmen um die Zähmung der Zwei lustigen Herren aus Venedig wie es euch alles gut gefällt was ihr Maß für Leid und Lust wollt Sturm Irrungen Sommernachtsmärchen gespielt. Die sogenannten Königsdramen, genial auf das Skelett ihrer Konflikte gekürzt, sind in 2 Stunden, 36 Minuten erledigt. Hat Theater nicht etwas mit Sport zu tun? Und so geht es Schlag auf Schlag, ein Drama jagt das vorige.

Das 1987 auf dem Edinburgh Festival Fringe uraufgeführte Stück SHAKESPEARE – SÄMTLICHE WERKE (LEICHT GEKÜRZT) ist auf der ganzen Welt – besonders aber in London – zu einem sehr erfolgreichen Bühnenstück geworden. Wer Shakespeare jetzt noch nicht begriffen hat, dem ist wohl nimmermehr zu helfen.

Deutsch von Dorothea Renckhoff

Inszenierung des Theaters Zittau

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