Semele ist darüber sehr glücklich, galt ihr Streben doch stets Höherem. Weniger glücklich ist hingegen Jupiters Ehefrau Juno, und sie spinnt einen Plan, den Seitensprung zu hintertreiben: Juno erschleicht sich Semeles Vertrauen und weckt in ihr den Wunsch nach Unsterblichkeit. Diese bekäme sie, wenn sich Jupiter ihr in seiner wahren Gestalt zeige. Dass diesem Anblick kein sterblicher Körper gewachsen ist, verrät sie jedoch nicht. Semele fällt darauf herein, und als der liebesverblendete Jupiter schwört, ihr jeden Wunsch zu erfüllen, wählt sie den tödlichen. Die Hüterin der Ehe hat über ihre Nebenbuhlerin gesiegt, doch aus Semeles Asche steigt in Gestalt ihres Sohnes Bacchus eine neuerliche Bedrohung jedweden Eheglücks hervor …
Hätte Georg Friedrich Händel nicht die französische Sängerin Elisabeth Duparc gekannt, vielleicht hätte er »Semele« nie geschrieben. Sie war – quasi eine Marlene Dietrich des 18. Jahrhunderts – wie geschaffen für die Rollen der hochmütigen, distanzierten Schönen, und für sie schrieb der Komponist und Impresario 1743 die Partie der Semele. Damals hatte sich Händel bereits von der Opernbühne verabschiedet und dem Oratorium zugewandt, das sich in England seinerzeit zunehmender Beliebtheit erfreute.
Die Handlung basiert auf dem Semele-Mythos aus Ovids »Metamorphosen« und war bereits 1707 von William Congreve in Librettoform gebracht worden, der damit die Tradition der Werke Henry Purcells fortsetzen wollte. In Händels Komposition verschmilzt die Oratorienform hörbar mit der der italienischen Oper, dennoch brachte der Komponist sein Werk zu Lebzeiten ausschließlich konzertant zur Aufführung. Erst 1925 erfolgte die erste vollszenische Produktion. Im Cuvilliéstheater setzt die international renommierte Barockspezialistin Karoline Gruber das Werk neu in Szene!
In englischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung Marco Comin
Regie Karoline Gruber
Bühne Roy Spahn
Kostüme Magali Gerberon
Choreografie Beate Vollack
Dramaturgie Michael Otto
Jupiter Ferdinand von Bothmer / Adrian Strooper
Cadmus Holger Ohlmann
Athamas Franco Fagioli / Xavier Sabata
Somnus István Kovács
Apollo Juan Carlos Falcón
Juno Adrineh Simonian
Iris Elaine Ortiz Arandes
Semele Jennifer O' Loughlin
Ino Ann-Katrin Naidu
Chor des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Orchester des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Weitere Vorstellungen am 26., 28. und 30. Oktober
1., 3., 5 und 7. November
Vorstellungsbeginn 19.30 Uhr, am 1. und 3. November 18.00 Uhr
Tickets gibt es an den Vorverkaufsstellen, unter www.gaertnerplatztheater.de, Tel. 089 2185 1960 oder tickets@gaertnerplatztheater.de