Heute gilt »Don Giovanni« längst als »Oper aller Opern«: Durch Mozart und seinen kongenialen Librettisten da Ponte wurde die Don-Juan-Figur zum Archetypus, erst Mozarts Musik ermöglichte das romantische Bild vom ewigen Verführer, der als Libertin aus Amoral nicht gesellschaftsfähig ist und sich doch der ungeteilten Faszination aller erfreut. Mozart und da Ponte erzählen vor allem von Don Giovannis Weg in den Untergang. Doch wer ist Don Giovanni wirklich? In seiner Inszenierung befreit Johannes Erath die Figur vom Mythos und nimmt Giovanni psychologisch ernst. Das Ergebnis ist zwangsläufig tödlich: Giovanni muss als Mensch sterben, damit alle der hermetischen Geschlossenheit der sich ewig wiederholenden Geschichte endlich entkommen können.
Die musikalische Leitung liegt in den Händen von Braunschweigs Erstem Kapellmeister Sebastian Beckedorf.
Johannes Erath, geboren in Rottweil, war Regieassistent von Willy Decker, Nicolas Brieger, Guy Joosten, Peter Konwitschny und Marco Arturo Marelli an Opernhäusern in ganz Europa. Eigene Inszenierungen: »Drei Helden« (Uraufführung, Rheinsberg), Gerhard Schedls »Triptychon« (Neue Oper Wien), »Cendrillon« (Stadttheater Bern, dafür 2008 Götz-Friedrich-Regiepreis) und »Orfeo ed Euridice« (Oper Köln).
Orhan Yildiz übernimmt die Partie des Don Giovanni. Die weiteren Partien singen: Moran Abouloff, Ekaterina Kudryavtseva, Dae-Bum Lee /Oleksandr Pushniak, Malte Roesner, Julia Rutigliano, Matthias Stier, Selçuk Hakan Tiraşoğlu.
Bühne und Kostüme: Stefan Heinrichs – Chor: Georg Menskes Dramaturgie: Daniela Brendel