Die Förderung ist eine weitere Anerkennung der Aufarbeitung von SED-Unrecht, die das Menschenrechtszentrum Cottbus, ein Verein ehemaliger politischer Gefangener des Zuchthauses Cottbus, leistet. Mit Mitteln des Beauftragten für Kultur und Medien des Bundes, des Landes Brandenburg und privater Spender hat der 2007 gegründete Verein, der zugleich Eigentümer des früheren Gefängnisses ist, im September 2012 mit einem Benefizkonzert von Wolf Biermann einen Teil des Zuchthauses Cottbus nach einer einjährigen Sanierung als Gedenkstätte eröffnet.
Im Zentrum der Oper FIDELIO steht das Recht des Einzelnen auf Wahrung seiner Würde. Das Geschehen spielt in einem Gefängnis, das jenseits aller Rechtsvorstellungen von Willkür und Gewalt beherrscht wird. Handlung und Musik gipfeln im Appell, sich für Freiheit und Menschenrechte einzusetzen – allen Widerständen und Repressalien zum Trotz. Mit künstlerischen Mitteln behandelt Beethoven damit ein Anliegen, dem sich der Häftlingsverein Menschenrechtszentrum Cottbus intensiv widmet.
„Unser Ziel als privat geführte Gedenkstätte ist es“, sagt die Gedenkstättenleiterin Sylvia Wähling, „auf der einen Seite den Tausenden von Häftlingen dieses größten politischen Gefängnisses der DDR eine Stimme zu geben und ihr Schicksal nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Andererseits möchten wir etwas dazu beitragen, aus der Geschichte zu lernen, die Bürger für unsere Demokratie zu stärken, aber sie auch für die aktuelle Menschenrechtssituation in anderen Teilen der Welt zu sensibilisieren.“
FIDELIO im ehemaligen Zuchthaus Cottbus wird von weiteren Partnern unterstützt. Zu nennen sind insbesondere die Ostdeutsche Sparkassenstiftung, die Sparkasse Spree-Neiße und die Unternehmensgruppe UKA (Umweltgerechte Kraftanlagen). Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) begleitet das Projekt bereits von Anfang an als Medienpartner.
Die Open-Air-Premiere unter der musikalischen Leitung von GMD Evan Christ und in der Regie von Martin Schüler ist für den 28. Juni 2014 im Hof der Gedenkstätte Zuchthaus Cottbus geplant; weitere sechs Vorstellungen folgen bis Juli 2014.