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Staatstheater Mainz: Die Jungfrau von Orleans von Friedrich Schiller

Premiere am 7. Dezember um 19.30 Uhr im Kleinen Haus

 

Im Jahr 1412 wird im lothringischen Domrémy ein Bauernmädchen geboren. Keine zwanzig Jahre später wird sie als Ketzerin verbrannt.

Das sind die so dürren wie prägnanten Eckdaten einer außergewöhnlichen und charismatischen Frauengestalt. Frankreich steht mitten im Krieg gegen englische Besatzer. Da fühlt sich die Schäferstochter Johanna durch eine göttliche Erscheinung berufen, in die fast verlorene Schlacht von Orléans zu ziehen. An der Spitze des Heeres gelingt es ihr, die Engländer zurückzuschlagen. Sie reißt die französische Streitmacht in wildem Begeisterungssturm von Schlacht zu Schlacht, von Sieg zu Sieg mit sich. Generäle halten um ihre Hand an, doch Johanna weist alle Bewerber zurück: Nur der Verzicht auf irdisches Glück gibt ihr die Kraft zum Sieg.

Gottgesandt, unberührt und frei von moralischen Banden ist Johanna wie eine Besessene, die im Auftrag eines religiösen Fanatismus mordet. Gleichzeitig ist sie auch eine Provokation: Verletzlich, widersprüchlich und ringend um sich selbst und ihren Auftrag, ist sie eine Ikone des irrational geprägten Widerstands gegen die Vernunft.

 

Und die Fragen, die sich an Schillers androgyne Heldin knüpfen, sind brandaktuell: Wie viel Einsatz kann ein Individuum für eine Idee leisten? Wo beginnt die Beschädigung der Idee durch den Menschen, wo nimmt er selbst Schaden?

 

Schirin Khodadadian hat sich in Mainz in der Spielzeit 2006/2007 mit Shakespeares „Sommernachtstraum“ vorgestellt. Sie arbeitet u. a. an Theatern in Kassel, Bonn, am Bayerischen Staatsschauspiel München und demnächst am schauspielhannover.

 

Inszenierung Schirin Khodadadian

Bühne und Kostüme Carolin Mittler

 

Weitere Vorstellungen am 13., 17., 18., 20. und 27. Dezember sowie am 10. Januar.

 

 

 

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