Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Staatstheater Mainz: "Ein Mond für die Beladenen" von Eugene O‘Neill Staatstheater Mainz: "Ein Mond für die Beladenen" von Eugene O‘Neill Staatstheater Mainz:...

Staatstheater Mainz: "Ein Mond für die Beladenen" von Eugene O‘Neill

Premiere am 5. April um 19.30 Uhr im Kleinen Haus

 

„Außenseiter“, „Missratene“ am Ende der Welt – in Connecticut. Phil Hogan ist Pächter eines steinig-ertraglosen Grundstücks mit Hof, auf dem er mit seiner Tochter Josie und den Schweinen lebt.

Und wie „ihr“ Boden, so sind auch die Menschen: herb, rau und hart zu nehmen. Vor dem brutalen Phil sind seine Söhne geflüchtet. Sie waren sowieso Nichtsnutze, meint er. Josie dagegen ist ein ganzer Kerl und bietet ihrem Vater sowohl verbal wie körperlich Paroli. Also leben Josie und Phil in zweisamer Zwietracht und gestalten sich ihr Ende der Welt in einem Kräftemessen von Beschimpfung und gut gemeinten Böswilligkeiten.

 

Und dann gibt es noch den ehemaligen Broadwayschauspieler James Tyrone jr. – ihren Nachbarn und Verpächter. In einer nächtlichen Begegnung zwischen Josie und James Tyrone gelingt es ihm, der rettungslos dem Alkohol und seinen Schuldgefühlen verfallen ist, den Geistern der Vergangenheit für kurze Zeit zu entfliehen. Je besser sich das Paar während ihres Zusammenseins unter dem fahlen Licht des Mondes versteht, desto mehr entfernen sie sich als Liebende voneinander.

 

„Ein Mond für die Beladenen“ greift noch einmal das Schicksal von O‘Neills älterem Bruder Jamie auf, den er bereits in „Eines langen Tages Reise in die Nacht“ porträtierte. Das Schauspiel, in dessen Mittelpunkt eine der ungewöhnlichsten Liebesszenen der Weltliteratur steht, erzählt von verschrobenen Verlierertypen, die sich verlieben, die Angst haben, Liebe zu geben oder zu empfangen, die Liebe bekommen und gleichzeitig entbehren, und handelt dabei den von ihm immer wieder thematisierten Gegensatz zwischen Illusion und Wirklichkeit fast versöhnlich ab.

 

Nach zahlreichen Regiearbeiten im deutschsprachigen Raum war Matthias Fontheim als Regisseur und Leitungsmitglied am Niedersächsischen Staatsschauspiel Hannover engagiert, anschließend am Bayerischen Staatsschauspiel München. 2000/2001 übernahm er die Intendanz des Schauspielhauses Graz, 2006/2007 die Intendanz des Staatstheaters Mainz, wo er sich mit „Motortown“ von Simon Stephens und „Onkel Wanja“ von Anton Tschechow dem Publikum auch als Regisseur vorgestellt hat.

 

Inszenierung Matthias Fontheim

Bühne und Kostüme Susanne Maier-Staufen

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EIN BEWEGENDER FEUERREITER -- Liedmatinee - Verleihung der Hugo-Wolf-Medaille in der Staatsoper Stuttgart

Die New York Times bezeichnete das Liedduo Christian Gerhaher (Bariton) und Gerold Huber (Klavier) als "größte Liedpartnerschaft der Welt". Dies betonte Kammersängerin Christiane Iven in ihrer…

Von: ALEXANDER WALTHER

NEUE SPHÄREN IM LICHTKEGEL -- Sao Paulo Companhina de Danca im Forum am Schlosspark Ludwigsburg

Mit der Deutschen Erstaufführung von "The Eight" gedenkt der Choreograph Stephen Shropshire des 200. Geburtstags von Anton Bruckner. In den Kostümen von Fabio Namatame erklingt das Finale von…

Von: ALEXANDER WALTHER

REIZVOLLES SPIEL MIT KLASSISCHEN FORMEN -- Konzertabend beim deutsch-türkischen Forum mit Gülsin Onay und Erkin Onay im Hospitalhof STUTTGART

Sie ist Staatskünstlerin der Türkei und eine renommierte Pianistin: Gülsin Onay. Sie trat auch mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks auf. Zusammen mit ihrem Sohn Erkin Onay (Violine)…

Von: ALEXANDER WALTHER

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑