Zunächst in der Wissenschaft, dann – als Experiment mit dem Leben – in der Liebe. Die frühe Fassung des „Faust“ ist ganz auf den Kern der Handlung und ihre Hauptfiguren konzentriert: Faust – der ewig Suchende, dem kein Zugang zum Leben gelingt. Margarethe – das Mädchen, das durch ihre Liebe ins Unglück stürzt. Mephisto – der Teufel, der die Verbindung zwischen beiden vorantreibt. Bevor Goethe den Stoff zu „Faust 1“ (1808) und „Faust 2“ (1831) ausarbeitete, entstand bis 1775 eine erste Fassung des Dramas, dem die Weimarer Hoffräulein bei frühen Lektüren gebannt lauschten. In harten Schnitten reißt es Stationen eines Geschehens auf, das dem Abgrund zurast. Schroffer und schneller, weniger ausgeschrieben und metaphysisch überbaut als die späteren Dramen, übte das Frühwerk, dessen expressive Sprache mit vielen Konventionen brach, offenbar eine sogartige Wirkung aus. Nur über die Abschrift eines der adeligen Fräulein, Luise von Göchhausen, ist die frühe Fassung erhalten geblieben. Erst 1887 entdeckte sie ein Literaturhistoriker.
Inszenierung: Robert Borgmann
Bühne: Rocco Peuker
Kostüme: Zarah Lili Gutsch
Musik: Sven Michelson
Dramaturgie: Katharina Gerschler
Mit: Monika Dortschy, Carolin Haupt; Tibor Locher, Stefan Graf, Lorenz Klee
23. Januar 2014
30. Januar 2014
04. Februar 2014
11. Februar 2014