Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
Staatstheater Schwerin: "Martha oder Der Markt zu Richmond", Romantisch-komische Oper von Friedrich von FlotowStaatstheater Schwerin: "Martha oder Der Markt zu Richmond",...Staatstheater Schwerin:...

Staatstheater Schwerin: "Martha oder Der Markt zu Richmond", Romantisch-komische Oper von Friedrich von Flotow

Premiere 9. April 2009 um 19.30 Uhr im Großen Haus

 

Lady Harriet Durham, eine gut aussehende, wohlhabende und zu allem unverheiratete Dame aus dem englischen Hochadel, langweilt sich fürchterlich.

Um ihrem trüben Leben in Reichtum und Luxus für ein paar Stunden zu entkommen, mischt sie sich eines Tages als Magd Martha kostümiert unters sogenannte „einfache Volk“. Dabei begegnet sie mit Lyonel einem Mann, der ihr überaus gefällt – und sie gefällt ihm. Nun ist es der Lady zwar überhaupt nicht mehr langweilig, aber sie hat ein neues Problem. Sie hat sich in jemanden verliebt, der ihrer offensichtlich „nicht ebenbürtig“ ist. Harriet weist

demzufolge den noch am gleichen Tag erfolgenden Heiratsantrag Lyonels brüsk zurück und löst damit bei dem Düpierten prompt eine tiefe Lebenskrise aus. Die Lage scheint ausweglos, ein Happy End somit sehr unwahrscheinlich und trotz alledem findet das Liebespaar schließlich doch noch zusammen.

 

Seit ihrer Uraufführung 1847 in Wien hatte Friedrich von Flotows Oper „Martha“ ihren festen Platz im Repertoire der Opernhäuser, und bis heute begeistern ihre Melodien, wie etwa „Martha, Martha du entschwandest“, „Ach so fromm“ oder das einer irischen Volksweise entlehnte Lied „Letzte Rose“. Doch im Laufe der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts erschien die „Martha“ – so wie viele andere deutsche Spielopern - vielen Theatermachern mit einem Mal als zu antiquiert für eine zeitgemäße Auffassung von Musiktheater. Prompt war die beim Publikum überaus beliebte Oper nur noch selten auf den Spielplänen zu finden. Auch die letzte Schweriner Neuinszenierung liegt nun

immerhin über 25 Jahre zurück. Dabei hat Schwerin immerhin einen besonderen Bezug zu Friedrich von Flotow, denn schließlich war der gebürtige Mecklenburger hier von Dezember 1855 bis 1863 Intendant des damaligen Hoftheaters.

 

Mittlerweile jedoch sind es gerade Regisseure der jüngeren Generation, die sich wieder für die deutsche Spieloper begeistern und sie demzufolge mit Verve auf die Bühne bringen. So konnte jetzt für die neue Schweriner „Martha“ der Berliner Regisseur Robert Lehmeier gewonnnen werden. Lehmeier befragt in seiner Inszenierung die im Grunde doch seltsame Liebesgeschichte von Harriet und Lyonel auf ihre Glaubwürdigkeit und gelangt dabei zu einer interessanten Schlussfolgerung.

 

Libretto von Friedrich Wilhelm Riese

Musikalische Leitung: GMD Mathias Foremny

Inszenierung: Robert Lehmeier, Bühne und Kostüme: Markus Meyer

Choreinstudierung: Ulrich Barthel

 

Mit: Ulrike Maria Maier / Petra Nadvornik (Lady Harriet Durham), Sarah van der Kemp / Frauke Willimczik (Nancy), Roman Grübner / Andreas Lettowsky (Lord Tristan Mickleford), Stefan Heibach / Andreas Hermann (Lyonel), Frank Blees / Olaf Plassa (Plumkett), Dietmar Unger (Richter) u.a.

 

Opern- und Extrachor, Mecklenburgische Staatskapelle

 

Weitere Vorstellungen: 12. und 13.4. jeweils um 18 Uhr und am 18.4. um 19.30 Uhr

 

Kartentelefon: 0385 / 5300 – 123; kasse@theater-schwerin.de

 

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 14 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

EXPLOSIVE KLANGMISCHUNG -- "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky bei NAXOS (BR KLassik)

Nicht sonderlich erfolgreich geriet die Stuttgarter Uraufführung der einaktigen Oper "Eine florentinische Tragödie" von Alexander Zemlinsky im Jahre 1917 unter der Leitung von Max von Schillings. In…

Von: ALEXANDER WALTHER

Die ganze Wahrheit? -- „True Crime“ - Andrey Kaydanovskiy | Hege Haagenrud | Demis Volpi in der Deutschen Oper am Rhein

Drei tänzerische Perspektiven zu Wahrheit und Fiktion: Andrey Kaydanovskiy „Chalk“, Hege Haagenrud „The Bystanders“, Demis Volpi „Non-Fiction Études“  

Von: Dagmar Kurtz

SZENEN OHNE ILLUSIONEN -- "Tosca" von Giacomo Puccini in der Staatsoper Stuttgart

Kann Kunst unsere Wirklichkeit beeinflussen? Diese Frage steht als zentrales Thema im Zentrum der Inszenierung von Willy Decker, dessen Figuren sich in Puccinis "Tosca" in einem schwarzen Kasten…

Von: ALEXANDER WALTHER

RETTET DIE FRAUEN! -- Premiere "Zertretung" von Lydia Haider im Schauspiel Nord STUTTGART

Die 1985 in Oberösterreich geborene Lydia Haider hat hier einen radikalen Text vorgelegt, der zuweilen an Rainald Goetz erinnert. Die zentrale Frage lautet: Wie geht man mit einem System um, das…

Von: ALEXANDER WALTHER

ATEMLOSE HÖHENFLÜGE -- SWR Symphonieorchester mit Busoni und Sibelius im Beethovensaal der Liederhalle/STUTTGART

Zwei unterschiedliche Zeitgenossen standen diesmal im Zentrum: Jean Sibelius und Ferrucio Busoni. Immerhin weiß man, dass beide in Helsinki Schumanns Klavierquintett in Es-Dur gemeinsam musizierten.…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑