Der Kampf der Geschlechter wird lustvoll und mit allen Klischees ausgetragen. Von allen Komödien Shakespeares spiegelt „Viel Lärm um nichts“ am direktesten die Konfrontation der Geschlechter. Keine romantischen Liebesschwüre, keine arkadischen Zauberlandschaften mildern den Liebeskampf. Die Herren der Schöpfung kommen direkt aus dem Krieg, und ihr Verhalten im Umgang mit Frauen unterscheidet sich nur unwesentlich von dem auf dem Schlachtfeld.
Claudio, stark im Kampf und der Prototyp des Siegers, wird schwach, als ihm Hero, die Tochter des Gouverneurs von Messina, begegnet. So schwach, dass er Don Pedro als Postillion d’amour braucht, was die Angebetete eher apart findet. Doch bevor es zur Hochzeit kommt, wird das Paar Opfer einer Intrige, die Pedros Halbbruder aus reiner Bösartigkeit anzettelt. In seinem männlichen Selbstbewusstsein schwer getroffen ist Claudio kurz vor der Hochzeit allzu schnell bereit, dem Gerücht von Heros Untreue Glauben zu schenken: Er lässt die Vermählung platzen. Damit nicht genug. Während ein Paar getrennt wird, führt die Lust zur Intrige ein zweites Paar zusammen. Beatrice und Benedikt, deren Begegnungen immer in verbalen Kämpfen ausarten, lernen, sich ihrer Liebe zu stellen.
„Viel Lärm um nichts“ ist ein irrlichterndes Vexierspiel um vertauschte Identitäten, bei dem sich am Ende Wahrheit gegen Täuschung, Liebe gegen Misstrauen behauptet.
Deutsche Fassung von Joachim Lux
Regie: Georg Schmiedleitner
Bühne, Kostüme: Florian Parbs
Musik: Philipp Stangl
Sabine Martin (Beatrice)
Heiner Take (Benedikt)
Lucy Wirth (Hero)
Marco Massafra (Claudio)
Jonathan Loosli (Don Pedro)
Andri Schenardi (Don John)
Sebastian Edtbauer (Borachio)
Ernst Sigrist (Leonato)