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Stadtrat von Dessau beschliesst einstimmig Resolution für den Erhalt des Anhaltischen Theaters

Am 28. August 2013 hat der Stadtrat von Dessau-Roßlau einstimmig eine Resolution für den Erhalt des Anhaltischen Theaters in seiner bestehenden Form beschlossen. Zugleich forderten die Abgeordneten aller Fraktionen mehr Zeit, um durch strukturpolitische Entscheidungen die Zukunft des Vierspartenhauses sichern zu können.

Die Landesregierung Sachsen-Anhalts will die Zuschüsse für die Theater und Orchester im Land bereits zum 1. Januar 2014 von derzeit 36 auf 29 Millionen Euro kürzen. Die Stadt Dessau-Roßlau bekäme dann statt 8,1 noch 5,2 Millionen Euro Landesanteil für den Etat des Anhaltischen Theaters. Im Vorfeld der Abstimmung hatte Dieter Haselbach vom Beratungsunternehmen „Integrated Consulting“ deutlich

gemacht, was dies für die Zukunft des größten Theaters in Sachsen-Anhalt bedeuten würde. Weder das vom Land favorisierte Musiktheater noch ein reines Bespielhaus seien mit der verbleibenden Summe dauerhaft zu sichern, auf die Stadt als Träger kämen schon 2014 Mehrkosten in Höhe von 5,1 Millionen Euro hinzu, 2015 mindestens 6,7 Millionen.

Die Stadtratssitzung fand öffentlich und erstmals auf der Großen Bühne des Anhaltischen Theaters statt. Rund 800 Bürgerinnen und Bürger, darunter auch Mitarbeiter des Theaters, waren zu der Sitzung gekommen. Generalintendant André Bücker lobte in seiner Rede vor allem die Verlässlichkeit, mit der sich die Vertreter dieser Stadt zum nunmehr dritten Mal zu ihrem Theater bekannten. In der Vergangenheit hatte sich der Stadtrat bereits in weiteren zwei Beschlüssen einstimmig für den Erhalt des Hauses in seiner bestehenden Form ausgesprochen.

Stadträte aller Fraktionen machten in ihren Statements deutlich, dass das Theater ein zentraler kultureller Akteur in der Stadt ist, der zudem mit vielen Partnern kooperiert. Mit seinem vielfältigen Spielplan und den darin verhandelten Themen mischt sich das Theater in sämtliche gesellschaftliche Bereiche ein und ist breit vernetzt. Das Theater ist wichtiger Identifikations- aber auch ein Wirtschaftsfaktor. Als Gäste sprachen Prinz Eduard von Anhalt als Vertreter der Stifterfamilie des Hauses sowie die Landtagsabgeordneten Holger Hövelmann (SPD), Jens Kolze (CDU) und Conny Lüddemann (Bündnis 90/Die Grünen). Letztere brachte die Dramatik der Situation und den Auftrag an sich selbst und ihre Kollegen auf den Punkt: Die Abgeordneten aus Dessau und Umgebung müssten bei der Landtagsabstimmung über die Magdeburger Plänezusammenstehen, „sonst wird der Region das Herz rausgerissen“.

Das einhellige Votum der Stadträte für das Theater wurde vom Publikum mit lang anhaltendem Applaus begrüßt.

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