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Tanz mit der Zeit am Schloss Rheydt: Tempus Fugit

Robert North zeigt drei seiner Choreografien an einem Open-Air-Abend am 22. August 2008 im Rahmen der „Sommermusik Schloss Rheydt“. Die Aufführung auf der Open-Air-Bühne vor der herrlichen Kulisse des Rheydter Renaissance-Schlosses beginnt um 20.30 Uhr.

Zum Auftakt der Mönchengladbacher Theatersaison präsentiert das Ballettensemble der Vereinigten Städtischen Bühnen im Rahmen der „Sommermusik Schloss Rheydt“ eine Open-Air-Ballettnacht. Und da geht es um „ein großes und doch ganz alltägliches Geheimnis. Alle Menschen haben daran teil, jeder kennt es, aber die wenigsten denken je darüber nach. Die meisten Leute nehmen es einfach so hin und wundern sich kein bisschen darüber. Dieses Geheimnis ist die Zeit.“ Diese Zeilen stammen vom Autor Michael Ende. In „Momo“, einem seiner berühmtesten Bücher, sind es die „grauen Herren“, die die Menschen dazu bringen wollen, ihre Zeit in einer „Zeitsparkasse“ auf die hohe Kante zu legen.

Kaum ein anderes Phänomen hat so sehr zu Spekulationen Anlass gegeben und philosophische Geister zum Nachdenken angeregt, wie die Zeit. Bereits vor einigen Jahren hat sich auch Robert North, mittlerweile Chefchoreograf am Theater Krefeld Mönchengladbach, mit dem Wesen der Zeit beschäftigt, und so entstanden von 1980 bis 2005 für das London Contemporary Dance Theatre, das Ballet Rambert und das Conservatoire de Lyon seine drei Choreografien, die er für das Gemeinschaftstheater unter dem Titel „Tempus Fugit“ zu einem dreiteiligen Ballettabend zusammen gefasst hat.

In „Tempus Fugit“ – die Zeit flieht – widmet sich der gebürtige Amerikaner den unterschiedlichsten und faszinierenden Facetten der Zeit. Zu Beginn geht es um die tänzerische Umsetzung von Vitalität und energiegeladener, jugendlicher Lebensfreude. Die musikalische Begleitung hierfür sind Instrumentalkonzerte des italienischen Barockkomponisten Antonio Vivaldi. Vergänglichkeit und Zeit als Vorahnung des unausweichlichen Todes werden in Franz Schuberts 1824 entstandenem Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“ thematisiert. Das gleichnamige Gedicht von Matthias Claudius hatte Franz Schubert 1817 zunächst als Lied vertont. Darin fleht ein sterbendes Mädchen den eintretenden Tod um Verschonung an. Doch der Tod kommt nicht als Richter, sondern als Tröster – Todesgrauen und Erlösung auf engstem Raum.

Um Zeit als einen dynamischen, ja musikalischen Begriff geht es schließlich in „Entre Dos Aguas“, dem 1973 entstandenen Hit des spanischen Flamenco-Gitarristen Paco de Lucía. So wie de Lucía unter dem Titel „Zwischen zwei Wassern“ Flamenco und Jazz in hinreißenden Rhythmen aufeinander treffen lässt, so kombiniert North in seiner Choreografie Flamenco-Elemente mit Bewegungsformen des klassischen Balletts.

Aber die Ballettnacht bringt noch mehr für die Sinne: Zwei Ensembles werden diese Zeitreise musikalisch umrahmen. So entfachen die mehrfach ausgezeichneten „Sommerhippies“ der Musikschule mit Vivaldi, Mozart und Tschaikowsky ein wahres Feuerwerk, und außerdem gastiert das „Orchesta Tipica Tango Nuevo“ mit reizvollen Klängen im Stil von Tangokönig Astor Piazzolla.

Preise: 12,50 Euro/17,50 Euro/22,50 Euro/27,50 Euro.

Kartenvorverkauf: Theaterkasse, Tel.: 02166/6151-100, an vielen Ticket-Online-Vorverkaufsstellen oder unter www.vp-ticketservice.de

Bei schlechtem Wetter wird die Aufführung kurzfristig ins Theater Mönchengladbach verlegt. Wetter-Hotline am Veranstaltungstag: 02166/6151-100.

Internet: www.sommermusik-mg.de

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