Da die Beschäftigung mit dem Körper immer in einem zeitlichen Kontext steht und der zeitgenössische Tanz eine extrem dem Hier und Jetzt verpflichtete Kunstform ist, entschied sich Zöllig für eine Zusammenarbeit mit zwei zeitgenössischen bildenden Künstlern und für die Musik eines zeitgenössischen Komponisten als musikalische Grundlage seines neuen Stückes.
Im ersten Teil des Abends untersucht Zöllig zu der Komposition The Dharma at Big Sur von John Adams mit der Berliner Künstlerin Veronika Witte, wie die Ansprüche der Gesellschaft, der Wissenschaft und der Schönheitsindustrie den Körper mit Hilfe der Gentechnik und diverser Manipulationen immer mehr formieren und deformieren, mit dem Ziel, einem wie auch immer definierten Ideal näher zu kommen.
Im zweiten Teil des Tanzabends sind John Adams' Stücke Fearful Symmetries und Christian Zeal & Activity die musikalische Grundlage. Hier forscht Zöllig nach extremen körperlichen Zuständen, die sich entweder in orgiastischer Omnipräsenz manifestieren oder in der völligen Dekonstruktion. Zusammen mit seinen Tänzern und dem bildenden Künstler Stephan Kaluza aus Düsseldorf sucht Zöllig nach diesen Momenten, spürt ihnen nach und fokussiert sie in bewegte und bewegende Augenblicke.
Ein zweiteiliger Tanzabend mit den Bielefelder Philharmonikern
Mit drei Kompositionen von John Adams: The Dharma at Big Sur (2003) / Christian Zeal & Activity (1973) / Fearful Symmetries (1988)
Musikalische Leitung Leo Siberski Choreographie Gregor Zöllig in Zusammenarbeit mit den Tänzern Bühne Stephan Kaluza, Veronika Witte Kostüme Imme Kachel Choreographische Assistenz und Trainingsleitung Christine Biedermann Dramaturgie Christine Grunert
Mit Gianni Cuccaro, Miranda Hania, Dirk Kazmierczak, Cordelia Lange, Adrian Look, Tiago Manquinho, Kristin Mente, Wilson Mosquera Suarez, Brigitte Uray, Elvira Zúñiga; Bielefelder Philharmoniker und Gäste
Weitere Vorstellungen im Mai: 05.05., 08.05., 16.05., 21.05., 23.05.