Logo of theaterkompass.de
HomeBeiträge
"Tempus Fugit", Ballett von Robert North"Tempus Fugit", Ballett von Robert North"Tempus Fugit", Ballett...

"Tempus Fugit", Ballett von Robert North

Premiere 18. September 2008, 20 Uhr, Theater Mönchengladbach

Kaum ein Phänomen ist so allgegenwärtig und doch so schwer zu ergründen wie die Zeit: Ist die Richtung der Zeit wirklich unumkehrbar?

Folgt auf die Vergangenheit die Gegenwart und dann die Zukunft? Oder ist alles nur Illusion? Was ist Zeit, außer der vermeintlichen Tatsache, dass man sie nicht zu haben glaubt und nur entsetzt feststellt, wie schnell sie vergeht?

„Tempus Fugit“ – die Zeit flieht – ist ein dreiteiliger Ballettabend, den Choreograf Robert North u.a. für das London Contemporary Dance Theatre und das Ballet Rambert kreiert hat.

In ihm zeigt der gebürtige Amerikaner die unterschiedlichsten und faszinierenden Facetten der Zeit. Den Auftakt bilden Instrumentalkonzerte des italienischen Barockkomponisten Anto-nio Vivaldi (1678-1741), die North dazu nutzt, Vitalität und energiegeladene, jugendliche Lebensfreude darzustellen.

Vergänglichkeit und Zeit als Vorahnung des unausweichlichen Todes werden in Franz Schuberts 1824 entstandenem Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“ thematisiert. Das gleichnamige Gedicht von Matthias Claudius hatte Franz Schubert 1817 zunächst als Lied vertont. Darin fleht ein sterbendes Mädchen den eintretenden Tod um Verschonung an. Doch der Tod kommt nicht als Richter, sondern als Tröster – Todesgrauen und Erlösung auf engstem Raum.

Um Zeit als einen dynamischen, ja musikalischen Begriff geht es schließlich in „Entre Dos Aguas“, dem 1973 entstandenen Hit des spanischen Flamenco-Gitarristen Paco de Lucía. So wie de Lucía unter dem Titel „Zwischen zwei Wassern“ Flamenco und Jazz in hinreißen-den Rhythmen aufeinander treffen lässt, so kombiniert North in seiner Choreografie Flamenco-Elemente mit Bewegungsformen des klassischen Balletts. Schon Mozart schrieb: „Das Notwendigste und Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo.“

Choreografie: Robert North; Bühne und Kostüme: Philippe Combeau, Robert North, Andrew Storer; Lichtgestaltung: Andrew Storer.

Mit: Karine Andrei-Sutter, Silvia Behnke, Ligia Craciunescu, Lidija Curcic, Alicia Fossati, Julia Hartmann, Eleonora Nezguretska, Elisa Rossignoli; Razvan Craciunescu, Antal Dobsa, Ediz Erguc, Kursat Kilic, Giuseppe Lazzara, Gian Luca Multari, Aliaksandr Rulkevich, Gökçe Sönmemis.

Karten gibt es an der Theaterkasse, Tel.: 02151/805-125, an allen

Ticket-Online-Vorverkaufsstellen oder unter www.ticketonline.de

Weitere Informationen zu diesem Beitrag

Lesezeit für diesen Artikel: 11 Minuten



Herausgeber des Beitrags:

Kritiken

VON TROLLEN UND BAUERNCHÖREN -- "Musik von Zuhause", Konzertgala über Grenzen, die verbinden in der Staatsoper STUTTGART

Zur Einstimmung in die neue Spielzeit hatte das Staatsorchester Stuttgart unter der inspirierenden Leitung von Daniel Cohen ein abwechlungsreich-buntes Programm zusammengestellt.  

Von: ALEXANDER WALTHER

HARMONISCHER STURM -- Internationale Bach-Akademie Stuttgart mit Bach-Kantaten und der Gaechinger Cantorey in der Gedächtniskirche STUTTGART

Bach hatte hinsichtlich seiner Kantaten wirklich Visionen. Dies machte der Dirigent Hans-Christoph Rademann zusammen mit der Gaechinger Cantorey überzeugend deutlich. Die vielschichtige Harmonik der…

Von: ALEXANDER WALTHER

FULMINANTE BESCHREIBUNG DES CHAOS -- Antrittskonzert von Francois-Xavier Roth mit dem SWR Symphonieorchester im Beethovensaal der Liederhalle STUTTGART

Einen Einblick in das vielseitige Spektrum des Repertoires des SWR Symphonieorchesters vermittelte dieses Antrittskonzert unter der Leitung von Francois-Xavier Roth.  

Von: ALEXANDER WALTHER

HULDIGUNG AN EINEN KLANGMAGIER -- Neue CD: Pianist Matthias Kirschnereit - "Wagner Liaisons" bei Berlin Classics

Richard Wagner war vor allem ein Meister der suggestiven Klangmagie. Dem trägt das neue Album des Pianisten Matthias Kirschnereit Rechnung. Wagners Zeit in der Schweiz, seine Jahre in Zürich und…

SPHÄRENHAFTE AURA -- Neue CD "OPIUM" von Eckart Runge (Cello) und Jacques Ammon (Klavier) bei Berlin Classics

Das neue Album "OPIUM" von Eckart Runge (Cello) und Jacques Ammon (Piano) ist eine Hommage an die "Roaring Twenties" - eine Zeit der rauschhaften Lebenslust. Die Musik dieses Albums steht in direkter…

Von: ALEXANDER WALTHER

Alle Kritiken anzeigen

folgen Sie uns auf

Theaterkompass

Der Theaterkompass ist eine Plattform für aktuelle Neuigkeiten aus den Schauspiel-, Opern- & Tanztheaterwelten in Deutschland, Österreich und Schweiz.

Seit 2000 sorgen wir regelmäßig für News, Kritiken und theaterrelevante Beiträge.

Hintergrundbild der Seite
Top ↑
StartseiteBeiträgeKritikenHintergründeTheatermacherServiceFachbegriffeSuche