„Es ist alles so offensichtlich: die Abschaffung der Demokratie, die zunehmende soziale und ökonomische Polarisation in Arm und Reich, der Ruin des Sozialstaates, die Privatisierung und damit Ökonomisierung aller Lebensbereiche, die Blindheit für den Rechtsextremismus und, und, und…“
Kann der Einzelne den Verlauf der Geschichte beeinflussen? Der 22-jährige Büchner, als Verfasser der politischen Flugschrift „Der Hessische Landbote“ nur knapp einer Verhaftung entgangen, beschäftigt sich 1834/35 im reaktionären Deutschland literarisch mit den Möglichkeiten der Revolution. Sein Stück „Dantons Tod“ lässt Büchner fünf Jahre nach dem Sturm auf die Bastille einsetzen. Der euphorische Beginn der Französischen Revolution ist lange vorbei, eine neue Klasse der Profiteure hat sich etabliert, das Volk hungert weiter. Danton plädiert für ein Ende der Schreckensherrschaft, scheint aber an der Veränderbarkeit der Verhältnisse zu zweifeln und kokettiert mit dem Tod. Robespierre dagegen radikalisiert die Verbindung von Tugend und Terror und so verkehrt sich Brüderlichkeit in Brudermord.
Regie Jette Steckel
Bühne Florian Lösche
Kostüme Pauline Hüners
Musik Jonas Landerschier, Matthias Grübel
Dramaturgie Susanne Meister
Mit Lisa Hagmeister (Lucille), Mirco Kreibich (Camille), Daniel Lommatzsch (Robespierre), Karin Neuhäuser (St. Just), Thomas Niehaus (Legendre), Jörg Pohl (Danton), Maja Schöne (Julie), André Szymanski (Lacroix)