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Thalia Theater Hamburg: "Kinder der Sonne" von Maxim Gorki

Premiere ist am 24. März 2010, 20.00 Uhr

Leben auf Pump. Es sind privilegierte Menschen, Künstler, Wissenschaftler, Intellektuelle, die im Hause des Biochemikers Protassow an dem Bild einer heiteren, strahlenden Zukunft basteln, während draußen die Cholera wütet.

Protassow hat für seine wissenschaftlichen Forschungen sein Vermögen aufgebraucht und sich der Aufgabe verschrieben, einen glücklichen, edlen Menschen zu erschaffen. Dabei nimmt er die Ereignisse, die um ihn herum geschehen, kaum wahr. In seinem Haus leben aufgeklärte Menschen, mehr oder weniger vernünftig, aber auch sie haben sich durch ihre Ignoranz der profanen Außenwelt gegenüber isoliert. Es ist eine geschlossene Gesellschaft, die sich schützt gegen Gewalt, Not und Elend, die draußen herrschen. Hier verschließt eine bürgerliche Mittelschicht, die auf Pump lebt, aber das im großen Stil, die Augen vor dem Unvermeidlichen, vor der trivialen, unperfekten, allzu menschlichen Wirklichkeit.

Doch diese realen wie auch imaginären Mauern, die sie um sich errichtet hat, werden, wie die Geschichte bald darauf gezeigt hat, zum Einsturz gebracht. „Eine kranke Gesellschaft kann erst dann gesunden, wenn die Quellen des Lichts, der Schönheit und des Wissens allen zugänglich sind“, kommentierte der Dichter sein Drama. Maxim Gorki schrieb „Kinder der Sonne“, als er in der Peter-und-Paul-Festung nach dem Arbeiteraufstand im Januar 1905 inhaftiert war, da er als Aufwiegler verdächtigt wurde. Gorki beschreibt das Versagen der Intelligenzia, die Arbeiter und Bauern müssen sich den Zugang zu Kunst und Wissenschaft selbst erkämpfen.

In einer Bearbeitung von Luk Perceval

Regie Luk Perceval Bühne Katrin Brack Kostüme Ursula Renzenbrink Dramaturgie Beate Heine

Ensemble Jens Harzer (Pawel Fjodorowitsch Protassow), Patrycia Ziolkowska (Lisa, seine Schwester), Oda Thormeyer (Jelena Nikolajewna, seine Frau), Hans Kremer (Dimitrij Sergejewitsch Wagin), André Szymanski (Boris Nikolajewitsch Tschepurnoj), Marina Galic (Melanija, seine Schwester), Marina Wandruszka (Nasar Awdejewitsch / Antonowna), Sebastian Zimmler (Mischa, sein Sohn), Josef Ostendorf (Jegor, Schlosser), Lisa Hagmeister (Julija, seine Frau), Tilo Werner (Jakow Troschin / Kirill, ein Arzt), Nadja Schönfeldt (Fima, Hausmädchen), Christina Geiße (Olga, seine Frau)

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