Der Deutsche Wald ist ein mythenbehafteter Ort. Mal liebliches Idyll, mal furchteinflößender finsterer Tann. In der Volkssage »Der Freischütz«, durch Webers gleichnamige Oper allbekannt geworden, markiert das Forsthaus die Demarkationslinie zwischen der überschaubaren bürgerlichen Welt und den undurchsichtigen Kräften der Natur. Wie in Shakespeares »Sommernachtstraum« gilt auch hier, wer den Wald betritt, kommt nicht als der Gleiche heraus als der er hineingegangen ist.
Es ist der Schreiber Wilhelm, der sich aus Liebe zur Förstertochter Käthchen ins Forsthaus aufmacht. Um hier als echter Mann zu bestehen, muss er zunächst mit einem Probeschuss seine Fertigkeiten an der Waffe unter Beweis stellen. Je näher die Prüfung kommt, desto öfter schießt Wilhelm beim Training daneben. Bis er im Walde einem ominösen Invaliden begegnet, der ihm Kugeln offeriert, die immer ihr Ziel treffen. Obwohl seine Braut vor den magischen Kräften warnt, die da am Werke sind, gerät Wilhelm ob der neuen Treffsicherheit in eine Art Rausch. Noch vor dem Probeschuss sind alle Kugeln verfeuert, aber der hinkende Munitionslieferant ist nirgends zu finden. In seiner Verzweiflung beschließt er, die Zauberkugeln selbst zu gießen und beschwört den Schwarzen Reiter herbei.
Tom Waits‘ Ideenreichtum eröffnet einen musikalischen Kosmos jenseits der Vernunft, der weit über das Genre Musical hinausreicht. Musiktheater im besten Sinne.
Regie Beate Baron
Musikalische Leitung Michael Frei
Bühne Silke Bauer
Kostüme Marie Gerstenberger
Dramaturgie Matthias Heid
Mit Emre Aksızoğlu, Vanessa Czapla, Benjamin Krüger,
Nancy Pönitz (HMTM Hannover), Ronny Thalmeyer, Moritz Schulze,
Andrea Strube
Fr, 03.04.2015
Mi, 08.04.2015
Fr, 10.04.2015
Fr, 17.04.2015
So, 19.04.2015
Do, 23.04.2015
Mi, 08.07.2015
Mi, 15.07.2015