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Theater am Rand, Zollbrücke 16, Zäckericker Loose zeigt "Al Capone und die Insel der Pelikane"

02. bis 4. Juli 2010, 19.30 Uhr

Al Capone ist eine alte Frau in Männerkleidern, die aus Überlebensnot die Kleider ihres verstorbenen Mannes trägt, um die Scham über die Mitschuld an seinem Verderben zu vertuschen, indem sie seine Identität annimmt, und so das gemeinsame „Geschäft“ ungestraft erhalten und fortführen zu können.

Hilde Wicht, ist seine Gefängnisaufseherin. Sie leidet zeitlebens unter einer besonderen Krankheit: Alles und jedes, in das sie sich verliebt, ruft bei ihr eine heftige Allergie hervor, die sie zum Ersticken bringen kann.

Beide Frauen haben sich aus ihrem unbekannten Leben auf die Reise über den großen Teich gemacht, haben sich auf die längst verlassene Gefängnisinsel Alcatraz begeben, um dort, auf mythischem Boden, ihre Verbrechen und ihre Bestrafung neu zu interpretieren, mit ihren Verfehlungen, ihrer Schuld und mit ihrer Strafe ins spielerische und groteske Gericht zu gehen.

Beide sind perfekte Vertreter ihres Ideals. Der berüchtigtste Verbrecher Al-Capone und die Aufseherin Hilde Wicht in der berüchtigtsten Strafanstalt der Welt. Dabei formieren sich die erlebten Geschichten zu einem Kaleidoskop, das Stück für Stück die Fabelstränge und die Wahrheit über ihr eigenes Leben enthüllt.

Beide Figuren sind im Grunde um Hilfe schreiende „Fans“ dieser „metropolen Größen“ und suchen in ihren Idolen den Vergleich zum eigenen Leben, um mit ihren eigenen provinziellen Niederlagen fertig zu werden. Nach Erfüllung und Liebe suchen sie und vor allem nach ihrer Würde. Mit großer Lust und Laune zeigen uns die zwei herzlich wütenden Menschen in immer wiederkehrenden Konkurrenzsituationen Kreaturen, die uns zum Lachen bringen, dazu auch, dass es uns im Halse stecken bleibt und schließlich, dass wir allmählich ihre lebenspralle Suche nach Würde, Sinn und Liebe erkennen und mit ihnen mitgehen können.

Es ist eine Liebeserklärung an das Leben unter der Bedingung, dass es spannend verlaufen möge und am Ende nicht ganz unbedeutend ist. Das Lachen und das Weinen geschehen in ein und demselben Moment und aus ein und demselben Auge fließen die Tränen der Freude und des Schmerzes.

Es spielen Ursula Karusseit und Cornelia Heyse, Text und Regie Matthias

Brenner

Reservierungen per Telefon: 033 457 - 665 21 oder unter www.theateramrand.de

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