Eine Geschichte voller Liebe und Exotik und ein junges Paar, das sich entgegen der gesellschaftlichen Konventionen nach Zweisamkeit sehnt. Doch es soll nicht sein.
Wien, 1912. Lisa, die Tochter des Grafen Lichtenfels, scheint alles zu haben. Sie ist jung, schön und begehrenswert, der Mittelpunkt jeder Gesellschaft. Doch sie will mehr, sucht Exotik und Abenteuer, wenn möglich in ihrem Traumland China. Zudem sehnt sie sich nach der grossen Liebe. Als sie an einem Fest auf dem Schloss ihres Vaters dem chinesischen Prinzen Sou-Chong begegnet und sich dieser ebenfalls in sie verliebt, scheint der grosse Traum wahr geworden zu sein. Doch wie lange bleibt ein Traum ein Traum, wenn die Realität unerbittlich an die Tür klopft...
Die 1923 unter dem Titel «Die gelbe Jacke» uraufgeführte und 1929 überarbeitete Version der Operette «Das Land des Lächelns» von Franz Lehár war trotz des tragisch-offenen Endes in der zweiten Fassung ein grosser Erfolg, vielleicht weil sie von einer Zeit erzählte, die längst der neuen Welt entrissen schien. Daran erinnern schwelgende Melodien, aber auch leise melancholische Töne – ein musikalisches Wechselbad der Gefühle.
Lehárs Stück unterscheidet sich in wenig von einer Oper – doch für ihn ist die Unterscheidung der einzelnen Bühnenformen nicht so wichtig. Das Possenreissen mancher Operetten war ihm stets zuwider, wichtig waren das echte Gefühl und dessen Aufgehen in der Musik. So schrieb Lehár zum Ende seines Lebens keine reinen Operetten – denn oft lauert unter der bunten Fröhlichkeit Trauriges, was ihm oft vorgeworfen wurde. Dies war dem Premierenpublikum – im Wissen um die Unmittelbarkeit des Weltkriegs – bewusst und dieser Ansatz wird in der Inszenierung von Alvaro Schoeck weiterentwickelt. „Wir versuchen, den zeitgeschichtlichen Kontext in das szenische Konzept zu integrieren und weiterzudenken“, sagt er über seine Inszenierung, „das Stück ist emotional dicht, besonders die Beziehung zwischen Sou-Chong und Lisa, und wir suchen nach einem Weg, diesen Blickwinkel und die historischen Umstände für ein heutiges Publikum nachvollziehbar zu gestalten.“
Der junge Schweizer Regisseur Alvaro Schoeck inszeniert die Operette am Theater Biel Solothurn als musikalisches Lustspiel, das den Zuschauer auf eine subtile Art in den Kontext der Entstehungszeit zurückversetzt und gleichzeitig hat er den alten Operettenstoff kräftig entstaubt.
Romantische Operette in drei Akten von Franz Lehár, Libretto von Ludwig Herzer und Fritz Beda-Löhner, nach dem Libretto Viktor Léon, Textfassung Theater Biel Solothurn von Alvaro Schoeck
In deutscher Sprache mit französischen Übertiteln
Musikalische Leitung Moritz Caffier
Inszenierung Alvaro Schoeck
Bühne und Kostüme Vazul Matusz
Chorleitung Valentin Vassilev
Dramaturgie Merle Fahrholz
Lisa Rebekka Maeder / Szabina Schnöller
Graf Gustav von Pottenstein,
Dragonerleutnant Fabio de Giacomi
Prinz Sou-Chong Valery Tsarev / Thomas Sigwald
Mi, seine Schwester Christa Fleischmann / Stephanie Ritz
Tschang, ein Chinese Yongfan Chen-Hauser
Lisa als Kind Lisa Tautscher / Anna Scheurer
Chor des Theaters Biel Solothurn
Sinfonie Orchester Biel
Vorstellungsdaten
Biel:
FR 14.12.2012 19:30 PREMIERE
SO 23.12.2012 17:00
MO 31.12.2012 19:30 Silvestervorstellung
SO 13.01.2013 19:00
DO 21.02.2013 19:30
FR 01.03.2013 19:30
MI 13.03.2013 19:30
DI 26.03.2013 19:30
DI 16.04.2013 19:30
FR 26.04.2013 19:30
Solothurn:
DO 20.12.2012 19:30 PREMIERE
SA 19.01.2013 19:00
FR 01.02.2013 19:30
MI 27.02.2013 19:30
MI 27.03.2013 19:30
Gastspiele:
DO 10.01.2013 20:00 Casinotheater Burgdorf
DI 22.01.2013 19:30 Theater Winterthur
MI 23.01.2013 19:30 Theater Winterthur
FR 25.01.2013 19:30 Theater Winterthur
SO 27.01.2013 14:30 Theater Winterthur
DI 29.01.2013 20:00 Stadttheater Olten
SA 23.02.2013 19:30 Kurtheater Baden
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