Die Figur der Muse in Jacques Offenbachs letzter Oper kreiert daraus ein unschlagbares Erfolgsrezept, nach der einfachen Formel: »Liebe ist gut – Leiden ist besser«. Ihr Opfer ist der Schriftsteller Hoffmann, den sie veranlasst, seine fatalen Amouren mit Olympia, Antonia, Giulietta und Stella erneut zu durchleben und aufzuschreiben. Als »Freund Niklaus« schleicht sie sich in seine Erinnerungen und reguliert solange den Gefühlshaushalt des Dichters, bis der nötige Mix aus tragischer Liebe und schaurig-spektakelhaftem Drumherum entstanden ist. Voilà – ein Bestseller. Dass der Schriftsteller dabei vor die Hunde geht, macht die Sache nur lukrativer.
Hoffmanns Erzählungen ist nicht zuletzt wegen seiner betörenden Musiknummern seit der Uraufführung 1891 ein Repertoire-Hit, darunter die Barcarole »Belle nuit, oh nuit d’amour«, die Koloraturarie der Olympia »Les oiseaux dans la charmille«, die Erzählung von Klein-Zack, die Romanze der Antonia »Elle a fui la tourterelle!«. Dass Offenbach selbst über seinem opus magnum verstarb und damit eine bis heute anhaltende Diskussion um die »wahre« Gestalt dieser Oper auslöste, klingt wie eine weitere von Hoffmanns Erzählungen.
Fantastische Oper in fünf Akten
Libretto von Jules Barbier nach dem Schauspiel von Jules Barbier und Michel Carré
In französischer Sprache mit deutschen Übertexten
Musikalische Leitung Elisa Gogou
Inszenierung Helen Malkowsky
Bühne Saskia Wunsch
Kostüme Henrike Bromber
Choreinstudierung Hagen Enke
Dramaturgie Jón Philipp von Linden
Mit Daniel Billings, Richard Carlucci/Timothy Richards, Melanie Forgeron, Krzysztof Gornowicz, Lianghua Gong, Cornelie Isenbürger, Melanie Kreuter/Christiane Linke, Sarah Kuffner, Lutz Laible, Gregor Loebel, Vladimir Miakotine, Sünne Peters, Michael Pflumm, Tuomas Pursio, Bielefelder Opernchor, Bielefelder Philharmoniker