In seiner Egomanie und Exzentrik stilisiert er sich zum Kämpfer gegen Mittelmaß und Konventionen. Doch zugleich sucht er nach Anbindung, nach Liebe, nach einem Ort, wo er dazugehört – nach einer Familie. Und so nistet er sich im bürgerlichen Haushalt von Albert und Lotte ein. Die beiden fühlen sich angezogen, irritiert, befremdet und in Frage gestellt von Werther und seinen Gefühlsexzessen – irgendwann wissen sie, dass sie ihn loswerden müssen, wenn nicht die Ordnung der Dinge ganz und gar durcheinandergeraten soll. Es entwickelt sich eine gefährliche, emotional aufgeladene Dreierkonstellation.
Regie führt Franziska Marie Gramss, die auch schon den ungewöhnlichen und sehr erfolgreichen NATHAN DER WEISE letzte Spielzeit für THEATER BONN in Szene setzte. Franziska Marie Gramss, Jahrgang 1981, studierte Regie an der Folkwang Hochschule in Essen. Sie inszenierte bisher in Trier, Koblenz, Baden-Baden, am Deutschen Theater Berlin und am Schauspiel Frankfurt. Mit ihrer außergewöhnlichen und heiß diskutierten Inszenierung von Lessings Klassiker NATHAN DER WEISE gab sie 2010 ihr Debüt am THEATER BONN.
Mit: Konstantin Lindhorst, Anastasia Gubareva, Wolfgang Rüter
Klavierspieler: Gregor Schwellenbach