Ihre gemeinsame Inszenierung von LEONCE UND LENA ist eine der erfolgreichsten Produktionen in dieser Spielzeit und erntete sowohl bei Presse als auch Publikum positive Resonanz. Joerg Zboralski war bis zuletzt ein Kämpfer für radikales Freidenken und künstlerische Unbedingtheit. Für ihn war das Theater Diskursraum, aber auch hedonistische Trutzburg in Zeiten einer genussfeindlichen, neoliberalen Disziplinargesellschaft. In leidenschaftlicher Weise hat er sein Leben der Kunst verschrieben und hat, schwer gezeichnet von seiner Krebserkrankung, noch die Premiere seines Herzensprojektes WELT AM DRAHT realisiert. Das THEATER BONN trauert um einen klugen, schlagfertigen Menschenfreund.
Joerg Zboralski wurde 1967 im Ruhrgebiet geboren. Er studierte von 1985 bis 1992 Malerei an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf und war Meisterschüler von Gerhard Richter. Neben seiner Tätigkeit als Bildender Künstler war er Lichtspielhausleiter, Clubbetreiber, Galerist und Musikkurator für Kulturzentren und diverse Kultur- und Musikfestivals. Seit 2008 arbeitete er fest mit Mirja Biel als Regieduo zusammen, wobei sie häufig auch Bühnen- und Kostümbild für ihre Arbeiten realisierten. Neben Arbeiten am Nationaltheater Mannheim, Theater Chemnitz, Theater Erlangen und DT Göttingen inszenierten Biel/Zboralski regelmäßig am Theater Bremen ("Die bitteren Tränen der Petra von Kant"," LA DOLCE VITA!", "Ulrike Maria Stuart" etc.) Ab der Spielzeit 13/14 war Joerg Zboralski zusammen mit Mirja Biel als Hausregisseur am THEATER BONN engagiert und hat den Neubeginn des Schauspiels unter Nicola Bramkamp entscheidend mitgeprägt.
Am THEATER BONN zu sehen sind die Produktionen: LEONCE UND LENA von Georg Büchner und WELT AM DRAHT nach dem Film von Rainer Werner Fassbinder.