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Theater Bonn: LA CALISTO von Francesco Cavalli

Premiere Freitag, 2. Oktober 2020 | 19.30 Uhr | Opernhaus

Eine der erfolgreichsten Opern des früheren Barock hatte gewissermaßen zwei Leben; Das erste endete quasi mit der Uraufführung im Jahre 1651 Am Teatro San Apollinare in Venedig, das zweite, bis heute andauernde, begann am 26. Mai 1970 beim Glyndebourne Festival in der Aufführungsfassung und unter der musikalischen Leitung von Raymond Leppard: Erst damit erreichte Francesco Cavallis LA CALISTO die Bühnen der Welt.

 

Copyright: Theater Bonn

Basierend auf dem zweiten Buch von Ovids Metamorphosen erzählt die Oper die Geschichte der zum Gefolge der Jagdgöttin Diana gehörenden Waldnymphe Calisto, der Jupiter in Gestalt der Diana und mit durchschaubarer Absicht sich nähert, worauf dessen eifersüchtige Ehefrau Juno das Mädchen in einen Bären verwandelt, dem wiederum der reumütige Göttervater mit der Verwandlung in den Großen Bären am nächtlichen Sternenhimmel zur Unsterblichkeit verhilft.

Heutige Aufführungen von Cavallis allzu spätem Erfolgsstück bedienen sich zumeist der vergleichsweise groß instrumentierten Aufführungsfassung, die Raymond Leppard für die Aufführung von 1970 selbst erstellt hatte. Bei der Uraufführung, sowohl die Stimmen als auch Kopisten- und Musikerrechnungen von 1651 bestätigen das, war die Oper von lediglich sechs Musikern begleitet worden – eine Besetzung, derer sich zu entsinnen derzeit besonders geboten erscheint. LA CALISTO in der nurmehr seltenst gespielten Version im klanglichen Originalgewand verspricht damit ein besonders authentisches Erlebnis zu werden.

LA CALISTO in der seltenst gespielten Version im klanglichen Originalgewand verspricht ein besonders authentisches Erlebnis zu werden. In der Uraufführung von LA CALISTO wurde die Oper lediglich von sechs Musikern begleitet -– eine Besetzung, die derzeit besonders geboten erscheint.

Der Regisseur Jens Kerbel sieht in dem Stück eine schwarze Komödie. Eine Übertragung in die heutige Zeit fällt nicht schwer, da die Themen, die La Calisto behandelt, ausnahmslos wieder und noch aktuell sind. Mit beeindruckenden Videoprojektionen von FettFilm lässt sich die Bühne in kürzester Zeit verwandeln, denn LA CALISTO spielt in dem verwüsteten und verbrannten Arcadien, auf dem Berg Lycaon und im Empyreum. An diesen Schauplätzen entwickelt sich eine bitterböse Komödie.

Dramma per musica in drei Akten und einem Prolog
Libretto von Giovanni Faustini

- In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln -

L'Eternitá / Pane  Susanne Blattert
La Natura / Diana / Giove in Diana  Charlotte Quadt
Il Destino / Giunone  Marie Heeschen
Giove  Tobias Schabel (Termine)
Martin Tzonev (Termine)
Mercurio  Giorgos Kanaris
Calisto  Lada Bočková
Endimione  Benno Schachtner (Termine)
Terry Wey (Termine)
Satirino / Erste Furie  Ava Gesell
Linfea / Zweite Furie  Kieran Carrel
Silvano  Martin Tzonev (Termine)
Tobias Schabel (Termine)
Tastendienst  Miho Mach (Termine)
Pauli Jämsä (Termine)

Orchester  Beethoven Orchester Bonn

Musikalische Leitung  Hermes Helfricht
Inszenierung  Jens Kerbel
Bühne und Video  Momme Hinrichs (fettFilm)
fettFilm (Torge Møller und Momme Hinrichs)
Kostüme  Verena Polkowski
Licht  Max Karbe
Dramaturgie  Constantin Mende
Regieassistenz und Abendspielleitung  Frederik Werth
Studienleitung  Pauli Jämsä
Korrepetition  Pauli Jämsä
Miho Mach
Bühnenbildassistenz  Mara Schönborn
Kostümassistenz  Marina Rosenstein
Inspizienz  Tilla Foljanty
Übertitel  Julia Kluxen-Ayissi
Andreas Schütte
Wolfram Kastorp
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Weitere Termine: 8. / 11. / 18. Oktober & 1. November sowie unter theater-bonn.de.

 

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