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THEATER BONN, Uraufführung/Auftragswerk: MATHILDE BÄUMLER. EIN DSCHUNGELSTÜCK. Das Stück zum Film zum BuchTHEATER BONN, Uraufführung/Auftragswerk: MATHILDE BÄUMLER. EIN...THEATER BONN,...

THEATER BONN, Uraufführung/Auftragswerk: MATHILDE BÄUMLER. EIN DSCHUNGELSTÜCK. Das Stück zum Film zum Buch

Premiere 23. März 2012, 19.30 Uhr, Halle Beuel. -----

Neun Flugstunden, zweimal Umsteigen, tausende Kilometer Wegstrecke. Die Filmcrew hat eine lange Reise hinter sich. Jetzt steht sie im tropischen Regenwald. Jetlag, Mückenstiche.

Die Luft ist feucht, die Sonne brennt. Egal. Die Stimmung ist ausgezeichnet. Denn es geht um ein vielversprechendes Projekt: Endlich das Leben der bekannten Mathilde Bäumler zu verfilmen, die ihre Kindheit im Dschungel verbracht hat. Fruchtbarkeitsrituale, Urwaldjagden, Stammeskämpfe, die Schönheit der Natur und die Besonnenheit der Menschen – all diese Erinnerungen der Mathilde Bäumler sollen nun für das Publikum zu Hause wieder zum Leben erweckt werden. Doch: Wird das Catering für alle reichen? Warum streiken die Eingeborenen-Darsteller? Kann man die Rechte an seinem Leben verkaufen? Was ist Heimat? Was ist das für ein Tier? Was wird Mathilde Bäumler zu all dem sagen?

Und wer ist Mathilde Bäumler überhaupt? MATHILDE BÄUMLER. EIN DSCHUNGELSTÜCK begleitet ein paar Menschen in die Wildnis auf der Suche nach einem Leben, wie es wirklich war – eine Suche nach echter Inszenierung im Dschungel der Authentizität, nach Heimat im Dickicht der Reality. Oder im Klartext: Über was unterhalten sich Mathilde Bäumler (die Echte), Lea-Sophie Müller (die Darstellerin der jüngeren Mathilde Bäumler), Anna-Lena Schmitz (die Darstellerin der älteren Mathilde Bäumler), Felix Mwena (Eingeborenenschauspieler) und Nmani Sarungu (Eingeborenenschauspielercoach) eigentlich, wenn sie abends nach Drehschluss zusammen am Lagerfeuer sitzen?

Lange war der Dschungel faszinierend, weil er unerreichbar schien, ein exotisches Universum, das Gegenstück unserer Zivilisation schlechthin, beheimatet in unserer Vorstellungskraft. Inzwischen hat das Kameraobjektiv den Urwald durchdrungen, um Bilder für unsere hungrigen Blicke zu produzieren und den alternativen Lebensentwurf in allen Grüntönen in unsere klimatisierten Kinos zu transportieren. Doch je mehr wir zu sehen bekommen, desto größer scheint die Sehnsucht, irgendwo noch ein Stückchen Echtes, Unberührtes zu finden. MATHILDE BÄUMLER. EIN DSCHUNGELSTÜCK ist ein Spiel um Leben und Fiktion, das davon erzählt, was passiert, wenn sich die Wirklichkeit des Lebens mit der Wirklichkeit des Films messen muss.

Alexander Riemenschneider, Jahrgang 1981, arbeitete nach dem Regiestudium in Hamburg unter anderem am Deutschen Theater Berlin, am Hamburger Schauspielhaus (Faustpreisnominierung für VON MÄUSEN UND MENSCHEN) und am Staatstheater Oldenburg. In Bonn inszenierte er bereits Handkes KASPAR, dass beim NRW-Theatertreffen 2011 zur besten Inszenierung gekürt wurde. Gemeinsam mit der Journalistin, Autorin und Filmemacherin Christa Pfafferott und dem Musiker Tobias Vethake wird er MATHILDE BÄUMLER entwickeln und schreiben.

Inszenierung: Alexander Riemenschneider

Buch: Christa Pfafferott und Alexander Riemenschneider

Bühne: Rimma Starodubzewa

Kostüme: Thomas Unthan

Musik: Tobias Vethake

Licht: Sirko Lamprecht

Dramaturgie: Stephanie Gräve/Ingo Piess

Mit: Anastasia Gubareva, Tatjana Pasztor, Birte Schrein, Birger Frehse, Konstantin Lindhorst, Nikolai Plath, Hendrik Richter, Tobias Vethake

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