Am selben Tag ist auch Premiere von "Hanib Ali ante portas Germany, Teil 2" - kein Bühnenstück, sondern ein von Schauspielern geführter Stadtrundgang durch Freiburg, eine Bewegung zu öffentlichen Orten, an denen über die Zukunft von Migranten entschieden wird. Grabbes Drama "Hannibal" dient Regisseur Bülent Kullukcu als Folie für seinen inszenierten Eingriff in den Stadtalltag.
1. Du hast keine Chance, aber nutze sie!
Eine Fußballrevue aus Südafrika
Premiere am Sonntag, 21.3.2010, 20 Uhr, Kammerbühne
Noch nie wurde eine Weltmeisterschaft auf dem afrikanischen Kontinent ausgetragen – 2010 schaut die ganze Welt nach Südafrika! Dort ist Fußball eine nationale Droge, eine Chance auf Anerkennung. Gekickt wird mit allem, was annähernd rund aussieht.
»Der Sport hat die Kraft, die Welt zu verändern«, sagte Mandela. Südafrika will gewinnen, nicht nur auf dem Rasen, auch in unseren Herzen. Es wir Zeit, dass wir einander kennenlernen, deshalb: It’s showtime! Die Elf unserer Fußballrevue setzt sich aus illustren südafrikanischen Berühmtheiten zusammen: Nelson Mandela, Christian Barnard, Howard Carpenda-le, Nadine Gordimer, Juju u.a. werden angeführt von der unsterblichen Miriam Makeba alias »Mother Africa« als Sturmspitze! Jetzt kann endlich nichts mehr schief gehen: Bafana, Bafana, Jungs, geht raus und macht Tore (frei nach Rudi Völ-ler)! Laduuuuuma, heißt es in Afrika!
Regie: Katrin Hentschel / Bühne & Kostüme: Mai Gogishvili / Dramaturgie: Viola Hasselberg. Mit: Frank Albrecht, And-ré Benndorff, Hendrik Heutmann
2. Hanib Ali Ante Portas Germany Teil 2
Ein Stadtrundgang nach »Hannibal« von Christian D. Grabbe
Premiere am Sonntag, 21.3.2010, 19 Uhr, Treffpunkt Kammer-bühne
Hanib Ali, Teil 1 fand in der Kammerbühne statt, Schauspieler und Freiburger Afrikaner standen zusammen auf der Bühne, um heutige Migrationsgeschichten zu erzählen. Der zweite Teil ist eine Migrationsbewegung durch Freiburg: Regisseur Bülent Kullukcu infiltriert Grabbes Drama »Hannibal« mit heutigen Situationen und unserer Sprache, so dass die prekäre Situation »heutiger Hannibals« deutlich wird.
Die Zuschauer werden von den Darstellern an öffentliche Orte geführt, die für Migranten von Bedeutung sind, weil dort politisch, verwaltungstechnisch, gesellschaftlich und privat über ihr Schicksal entschieden wird. Das Rathaus, der Bahnhof, das Amt für Bürgerservice und öffentliche Ordnung werden zu Schauplätzen des Dramas. Ein inszenierter Eingriff in den Stadtalltag, der die Bemühungen, sich ein besseres Leben zu erkämpfen, sichtbar macht.
»Hanib Ali? Schändlich wird er unterstützt von zu Hause. Sei besser! Gib ein Beispiel! Freiwillig zu ihm und kämpf ihm zur Seite! Dann komm zurück und kauf mir endlich eine geflieste Küche.« Der Rundgang beginnt und endet am Theater.
Regie: Bülent Kullukcu / Kostüme: Constanze Knapp / Video: Anton Kaun / Dramaturgie: Ruth Feindel. Mit: Johanna Ei-worth, Bettina Grahs; Gabriel von Berlepsch, Ullo von Pei-nen, Martin Weigel