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Theater Freiburg: PREPARADISE SORRY NOW von Rainer Werner Fassbinder

PREMIERE FR. 22.3.13, 20 Uhr, Kleines Haus. -----

Fassbinders Stück skizziert eine gesellschaftliche Schreckensvision, in der der Wert des Einzelnen in einem radikalen Spiel um Macht und Unterwerfung ermittelt wird. Seine Figuren unternehmen Befreiungsversuche aus ihrem Gefühls- und Gedankenvakuum, indem sie mit den Extremen experimentieren.

»Preparadise sorry now« kreist exemplarisch um ein Serienmörder-Paar, das in England in den 1960er-Jahren Kinder und Jugendliche entführt, gefoltert, missbraucht und ermordet hat. Die beiden zelebrierten dabei ihr Handeln als Produkt einer existenzialistischen Philosophie, und inszenierten sich selbst als eine geistige Führungselite. Fassbinder verschränkt die Welt dieser beiden solitären Extremisten mit privaten, gesellschaftlichen und religiösen Alltagssituationen, in denen das Prinzip zwei gegen einen so lustvoll wie brutal von allen variiert wird. Das mal latent, mal offensiv Faschistoide in dieser Versuchsanordnung erinnert an unsere eigene Gesellschaft: In ihrer ganz normalen Mitte wurde die rechte Terrorzelle »Nationalsozialistischer Untergrund« nicht nur hervorgebracht, sondern über ein Jahrzehnt gekonnt gedeckt, verwaltet und unterstützt.

Regie: Annette Pullen

Bühne: Iris Kraft

Kostüme: Maren Geers

Dramaturgie: Ruth Feindel

Mit: Lena Drieschner, Charlotte Müller, Nicole Reitzenstein; Heiner Bomhard, Victor Calero, Mathias Lodd

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