Als sich beide ineinander verlieben, tötet der eifersüchtige Golaud den Bruder. Mélisande bringt eine Tochter zur Welt und stirbt…
Die Musik der einzigen Oper Claude Debussys vermag den Zuhörer in einen Rausch zu versetzen. Sie durchwandert die Regionen zwischen Tages- und Nachtbewusstsein, wo tiefere Seelenschichten schemenhaft aufsteigen. Auch Mélisande erscheint wie nicht von dieser Welt. Sie wirkt fremd, durchsichtig und hermetisch verschlossen zugleich: ein lockendes Geheimnis. So fördert sie die unausgesprochenen Wünsche und Gefühle Golauds, Arkels oder Pelléas’ zutage und zeigt auch, wie sehr jeder von ihnen in dieser Zwischenwelt lebt, gefangen irgendwo zwischen Wissen und Fühlen, Bewusstsein und Unbewusstsein. Debussy zeigt mit seiner Musik in der 1902 uraufgeführten Oper nicht so sehr die Dramatik der Erzählung. Eher zeigt er Stationen menschlicher Zustände, schillernd, zauberhaft, beunruhigend mysteriös.
Der Regisseur der Heidelberger Neuinszenierung Lorenzo Fioroni arbeitete u. a. mit Ruth Berghaus und Götz Friedrich. Für Regiearbeiten war er in der Fachzeitschrift »Opernwelt« bereits mehrfach als »Bester Regisseur« nominiert. Er inszenierte u. a. an den Theatern Münster, Osnabrück, Heidelberg, Augsburg, Luzern, den Staatstheatern Oldenburg, Mainz und Kassel, an der Deutschen Oper Berlin sowie bei den Dresdner Musikfestpielen. Das Spektrum seiner Arbeiten reicht neben Schauspielinszenierungen z. B. zu Orphée aux Enfers, Così fan tutte, Nabucco, La Traviata, Turandot, La Bohème, Les Contes d'Hoffmann, Carmen, Ariadne auf Naxos und Elektra bis hin zu Les Dialogues des Carmelites, Peter Grimes oder Le Grand Macabre. 2005 erhielt Fioroni den renommierten Götz-Friedrich-Preis für Regie. 2012 wurde er mit Carmen sowie 2013 mit Elektra für den deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. Bereits unter der Osnabrücker Intendanz Holger Schultzes brachte er mehrere erfolgreiche Regiearbeiten auf die dortige Bühne. Am Theater und Orchester Heidelberg stellte er sich mit den vielgelobten Inszenierungen Ariadne auf Naxos und von Christian Josts Oper Rumor vor.
Nun folgt Debussys Pelléas et Mélisande. Die Musikalische Leitung dieser Aufführung liegt in den Händen des ehemaligen Heidelberger Generalmusikdirektors Yordan Kamdzhalov.
In französischer Sprache mit deutschen Übertiteln, Text von Maurice Maeterlinck (1893)
Musikalische Leitung Yordan Kamdzhalov
Regie Lorenzo Fioroni
Bühne Ralf Käselau
Kostüme Annette Braun
Dramaturgie Julia Hochstenbach
Mélisande Annika Sophie Ritlewski
Pelléas Angus Wood
Golaud Ipča Ramanović
Arkel Wilfried Staber
Geneviève Ks. Carolyn Frank
Ein Arzt David Otto
Weitere Termine
Sa 22.11.2014, 19.30 Uhr
Do 27.11.2014, 19.30 Uhr
Mi 10.12.2014, 19.30 Uhr
Di 16.12.2014, 19.30 Uhr
So 28.12.2014, 19.00 Uhr
Di 10.02.2015, 19.30 Uhr
Mo 9.03.2015, 19.30 Uhr
Fr 13.03.2015, 19.30 Uhr
Weitere Informationen und Tickets: www.theaterheidelberg.de; 06221/5820.000