Oder will sie nur vor dem überfürsorglichen Vater fliehen und benutzt die Liebe als Weg in eine unbestimmte Freiheit? Seit neun Wochen sitzt sie nun in ihrem Hotelzimmer und träumt zunehmend verzagt von Heirat und Flucht, während Mellefont damit beschäftigt ist, Geld für die gemeinsame Zukunft zu beschaffen. Da meldet sich seine Vergangenheit zurück: Marwood, Mellefonts ehemalige Geliebte und alleinerziehende Mutter des gemeinsamen Kindes, ist ebenfalls im Ort abgestiegen. Sie fordert den Mann zurück, appelliert an sein Verantwortungsgefühl und beschwört gemeinsame Erinnerungen. In größter Verzweiflung und mit aller Härte will sich die Betrogene gegen die jüngere Frau durchsetzen und verursacht eine Tragödie. Saras Vater hält am Ende zwei Tote im Arm, die Amokläuferin ist auf der Flucht, und ein Kind bleibt allein gelassen zurück.
Das erste bürgerliche Trauerspiel, Lessings dramatischer Erstling (1755), brachte das Publikum der Uraufführung zum Weinen. Es ist ein Melodrama über die Sehnsucht nach großem Gefühl und Veränderung, eine hoch dramatische Geschichte über Einsamkeit und die Fähigkeit zur Liebe.
Inszenierung: Kathrin Mädler
Bühne und Kostüme: Mareike Porschka
Dramaturgie: Wolfgang Türk
Mitwirkende:
Gerhard Mohr (Sir William Sampson), Lilly Gropper (Miss Sara Sampson), Ilja Harjes (Mellefont), Claudia Hübschmann (Marwood, Mellefonts alte Geliebte), Andreas Abegg (Norton, der Pianist), N.N. (Arabella, ein junges Kind, der Marwood Tochter)
Weitere Vorstellungen im November:
Donnerstag, 21. November, 19.30 Uhr, Kleines Haus
Samstag, 30. November, 19.30 Uhr, Kleines Haus