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Theaterbiennale NEUE STÜCKE AUS EUROPA des Staatstheaters Wiesbaden vom 19.-29. Juni 2014

Die Theaterbiennale NEUE STÜCKE AUS EUROPA verwandelt Wiesbaden und Frankfurt vom 19.-29. Juni 2014 in eine Schaubühne des europäischen Theaterschaffens. In der 12. und letzten Edition präsentiert das weltweit größte Festival zeitgenössischer Dramatik an 11 Tagen und in 7 Spielstätten ein vielseitiges Programm mit 23 theatralen Neuentdeckungen aus 22 Ländern – darunter 14 Deutschlandpremieren – in den unterschiedlichen Sprachen des Kontinents. Erstmals kooperiert das Festival mit dem Künstlerhaus Mousonturm Frankfurt. Ergänzt durch ein umfangreiches Rahmenprogramm ist NEUE STÜCKE AUS EUROPA 2014 eine Plattform für Begegnungen, Kontroversen und Diskussionen über Sprachgrenzen hinweg, die sich den drängenden Fragen Europas stellen.

 

Die Künstlerische Leitung der Biennale – Manfred Beilharz, Tankred Dorst, Ursula Ehler, Ann-Marie Arioli und Peter Michalzik – ist auf intensiven Recherchereisen durch ganz Europa getourt. Unterstützt wurde sie vom Netzwerk der Paten – renommierte Dramatiker aus 41 Ländern Europas, die der Künstlerischen Leitung neue Theatertexte und aufregende Inszenierungen vorschlagen. Aus über 120 Theaterbesuchen an europäischen Bühnen hat die Künstlerische Leitung die interessantesten Stimmen herausgefiltert und daraus ein kontrovers spannendes Festivalprogramm 2014 zusammengestellt.

 

Seit der Gründung der Theaterbiennale durch Manfred Beilharz und Tankred Dorst im Europajahr 1992 in Bonn hat sich die europäische Landschaft stark verändert. Gegenwärtig erschüttern zivilgesellschaftliche Protestbewegungen ganz Europa, die sich in ihren Aktionen im öffentlichen Raum nicht zuletzt auch theatraler Mittel bedienen. Und umgekehrt: Theaterstücke greifen das kreative Potential auf der Straße auf, bringen es auf die Bühne und machen Theater zu einem politischen Raum, in dem verhandelt wird. Diese kreative Kraft spiegeln die NEUEN STÜCKE AUS EUROPA im Jahr der Europawahlen 2014 in einem vielfältigen Programm.

 

„Es ist nicht vermessen zu sagen, dass die Theaterbiennale seit ihrer Gründung 1992 maßgeblich zum gegenseitigen Verständnis innerhalb Europas und nicht zuletzt wesentlich zur Entdeckung neuer Autorenstimmen beigetragen hat“, so Manfred Beilharz auf der Pressekonferenz im Staatstheater Wiesbaden. „Dabei liegen uns insbesondere auch die in den sogenannt „kleinen“ Sprachen verfassten Stücke am Herzen, zu deren wachsender Aufmerksamkeit in der internationalen Theaterlandschaft die Biennale beitragen konnte“, fügt er hinzu. „Es war uns seit der Gründung der Biennale ein zentrales Anliegen, den ausgesprochen vielfältigen, heterogenen europäischen Kulturraum auf der Bühne zu spiegeln und im Rahmen des Festivals einen einzigartigen Austausch zwischen Autoren, Regisseuren, Dramaturgen, Übersetzern und Theaterinteressierten aus ganz Europa zu bieten,“ ergänzt der Dramatiker mit Mitgründer Tankred Dorst.

 

NEUE STÜCKE AUS EUROPA 2014: Auswahl aus dem Programm

Der „Tanz auf dem Vulkan Europas“ aus Griechenland, eine verfallende Klinik für Demenzkranke als Spiegel der ungarischen Gesellschaft, theatrale Schnappschüsse aus Minsker Vorstädten, die in begehbaren Zelten präsentiert werden. Stücke, die Zukunftsbilder von Europa entwerfen, die sich auf Spurensuche in die Vergangenheit begeben oder der Heimat nachspüren – und den Grenzen, die sie umgeben: Das Spektrum der Neuen Stücke aus Europa reicht weit.

 

Wie ein leuchtender Solitär steht am Anfang auf der großen Bühne Joël Pommerats neueste Kreation. 2006 hat ihn das Festival zum ersten Mal mit AU MONDE im deutschen Sprachraum präsentiert, 2010 war die Produktion CERCLES/FICTION zu sehen. 2014 heißt seine Produktion DIE WIEDERVEREINIGUNG DER BEIDEN KOREAS. So unmöglich wie wünschenswert die Vereinigung von Süd- und Nordkorea erscheint, so gewiss ist für Pommerat auch das Scheitern der Liebe und der Beziehungen zwischen Menschen.

 

Flucht und Wanderung

Eine große Völkerwanderung hat eingesetzt, und die Umwälzungen der letzten zwanzig Jahre, vom Untergang des Eisernen Vorhangs bis zur Finanzkrise und den Unruhen in vielen Ländern Europas, werden gerade erst erfasst. Die Gewinner und Verlierer suchen nach neuen gemeinsamen Ufern. Eine friedliche Festung sollte Europa werden, so einer der Gründungsgedanken der Europäischen Union – für manche wird sie heute zum Gefängnis, für andere endet der Versuch, sie zu erreichen, tödlich. Wer findet die Schlupflöcher und wer bleibt draußen? Wer gehört zu Europa und wer nicht?

Der schwedische Erfolgsdramatiker Jonas Hassen Khemiri erzählt in ICH RUFE MEINE BRÜDER wie der junge Immigrant Amor nach einem terroristischen Anschlag in Stockholm plötzlich unter Generalverdacht gerät und sein Weltbild, seine Stadt, sein Leben aus den Fugen zu geraten drohen. Die schwedische Uraufführung von Farnaz Arbabi sorgte für Furore. In DIE UNGLAUBLICHE GESCHICHTE DES MÄDCHENS, DAS ALS LETZTE ANKAM der spanischen Autorin Carla Guimaraes wird mit erstaunlichem Humor der Lebensweg der somalischen Athletin Samia Yusuf Omar nachgezeichnet, die in Peking bei der Olympiade 2008 zum Publikumsliebling wurde, als sie mit 10 Sekunden Verspätung den 200-Meter Lauf bestritt, und die vier Jahre später mit einem Flüchtlingsboot auf dem Weg in die vielbeschworene Freiheit Europas im Mittelmeer ertrank. In diesen Stücken – ebenso wie in der Ehrenmordkomödie HABE DIE EHRE des kurdisch-syrischen Wiener Dramatikers Ibrahim Amir –kämpfen Menschen um ihre Heimat, um die Freiheit, die Europa ihnen bietet und gleichzeitig gegen den Verlust ihrer kulturellen Herkunft: Und sie tun das auch in der Form der Komödie, mit ungewöhnlichem Witz und Tiefgang.

 

Rebellisches Nachdenken für die Zukunft

Den schwierigen Weg Osteuropas aus totalitären Regimen in ein demokratisches System beschreiben mit ganz unterschiedlichen Zugriffen und Atmosphären UNSERE GEHEIMNISSE von Béla Pintér und ZORAN ĐINĐIĆ von Oliver Frljić und dem Ensemble des Atelje 212 in Belgrad. Mit ZORAN ĐINĐIĆ geht Oliver Frljić weiter, als nur die Wunde des politischen Mordes am ersten frei gewählten Ministerpräsidenten Serbiens aufzureißen: Er nimmt alle Bürger in die Verantwortung für die Vergangenheit und die Gegenwart, durch gezielte Agitation versucht er, das demokratische und menschliche Gewissen wach zu rütteln. Béla Pintér macht mit einer sehr persönlichen Geschichte deutlich, dass unselige Ereignisse aus der Vergangenheit bis ins Heute reichen. Er zeigt, wie Macht sich ungebrochen über Systemwechsel hinweg fortschreibt.

Fast nahtlos anknüpfend, aber mit vollkommen anderen Theatermitteln, vergleicht Kornél Mundruczó in DEMENTIA die heutige ungarische Gesellschaft mit einer Klinik für Demenzkranke, die aus Gründen der finanziellen Spekulation als Geheilte vor die Tür gesetzt werden sollen. Ein Land vergisst seine Vergangenheit und vernachlässigt seine soziale Verantwortung, um ungehindert zu Geld zu kommen. In vielen Ländern Europas begegnen wir unverhohlenen nationalistischen Bewegungen. Wird damit die Vision eines rechtsgerichteten, abgeschotteten Europa des Amokläufers Anders Breivik wahr? Basierend auf dem verstörenden Material von Anders Breiviks Manifest sowie Dokumenten seines Gerichtsprozesses begibt sich der dänische Dramatiker und Regisseur Christian Lollike in MANIFEST 2083 auf die Suche nach den Motiven Breiviks und nach einer rechtslastigen Hass-Philosophie, die über Norwegens Grenzen hinaus Fuß zu fassen beginnt.

 

Wie lang muss der Rock einer Schauspielerin sein, um nicht die Stabilität eines Staates zu gefährden? Mit DREI FINGER UNTERHALB DES KNIES greift der portugiesische Autor und Regisseur Tiago Rodriguez in die staatliche Zensur der Diktatur Salazars zurück und verknüpft die damals verbotenen Worte und Sätze zu einem Manifest für die heutige portugiesische Kunstfreiheit.

 

Der Tanz auf dem Vulkan Europa

Die tschechische Produktion EUROPEANA blickt mit Patrik Ouřednik zurück und kommentiert scheinbar bitter ernst mit einem sprachmächtigen Panorama das 20. Jahrhundert, das durch Kriege ebenso geprägt wurde wie offenbar auch durch die Erfindung des Büstenhalters und des perforierten Toilettenpapiers. Eine groteske Zusammenschau des jeweils Gleichzeitigen, die unser (europäisches) Leben ausmacht.

Humor beweist auch die griechische Gruppe Blitz Theatre, die Griechenlands wirtschaftlichen Niedergang schön bei Seite lässt, um gleich ganz Europa dem Untergang zu weihen. Die Zukunftsschlacht von Zürich, die Zerstörung von Paris, Ljubljana voller Flüchtlinge, verflossene Lieben, regnerische Tage. Das Leben von früher ist vorbei und doch geht es weiter: In LATE NIGHT mit einem Tanz auf den Trümmern – und fantastischen Zukunftsplänen.

Nur scheinbar fern der Proteste und Unruhen auf dem Taksim-Platz spürt DIE SPUR von Ahmet Sami Özbudak der multiethnischen, pluralen Vergangenheit und Gegenwart Istanbuls nach: Der Transvestit im Jahre 2010, der Kommunist im Jahre 1980 und die griechisch-orthodoxen Schwestern von 1955 bewohnen und bewohnten alle die gleiche Wohnung im Istanbuler Szeneviertel Tarlabaşı, das jetzt abgerissen wird. Sie sind die Außenseiter dreier Epochen – und jeder hinterlässt seine Spuren.

Marianna Salzmanns preisgekröntes Stück MUTTERSPRACHE MAMELOSCHN erzählt ebenfalls drei Schicksale – die Geschichte einer jungen Frau, ihrer Mutter und Großmutter. Drei Spielarten jüdischer Lebensformen in den Turbulenzen der deutschen Geschichte zwischen Drittem Reich, DDR und Bundesrepublik verschränken sich hier mit zwei Mutter-Tochter-Konflikten und der Suche nach Heimat und Identität.

Woher Unruhen kommen und ihre Nahrung finden, beschreibt wohl niemand so brillant wie der poetisch-experimentelle weißrussische Dramatiker Pawel Prjaschko in seiner Schilderung des Lebens in den Minsker Vorstädten. DREI TAGE HÖLLE gibt der tristen Unzufriedenheit zwischen Alkohol, Handyshops, Billigmode und Betonburgen eine Farbe, die die Zuschauer in einer Installation von Zelten über eine komplexe Tonspur erleben.

 

Der ganz private Aufstand

Agnese Rutkēviča war Teilnehmerin des FORUMS JUNGER AUTOREN 2012. Jetzt kehrt sie zurück mit einem Stück, inszeniert am renommierten Jaunais Rīgas Teātris von Gatis Šmits. Zwei Brüder treffen sich bei der Beerdigung der Mutter nach langen Jahren wieder im Elternhaus im Dorf DUKŠI. Sie streiten über Lebensentwürfe, Erfolg und Misserfolg, verstricken sich in die Vergangenheit, und als die Partner der beiden auftauchen, gerät die Situation außer Kontrolle. Die niederländische Dramatikerin Magne van den Berg beschreibt den aufreibenden, berührenden Konflikt einer Tochter mit ihrem Vater nach dem Tod der Mutter. MIT MEINEM VATER IM BETT (UMSTÄNDEHALBER) fragt nach dem Umgang der Generationen miteinander und den oft verletzenden, aber auch identitätsstiftenden Seiten von Familienbeziehungen.

Moral, Medienmacht und Wahrheit stellt die junge rumänische Autorin Mihaela Michailov in DER RELIGIONSLEHRER zur Diskussion, wenn sie das Mädchen Mara die erfundene Geschichte verbreiten lässt, der Religionslehrer habe sie angefasst. Vorverurteilungen, mediale Hetzjagd, Talkshows – jeder hat eine Meinung aus zweiter Hand, und die eigentliche Wahrheit verliert sich im Tsunami der öffentlichen Hysterie…

Den ganz privaten musikalischen Aufstand proben HEROES (JUST FOR ONE DAY) aus Belgien und die Schweizer Produktion KAPELLE EIDG. MOOS aus der Schweiz. Der junge belgische Dramatiker und Regisseur Vincent Hennebicq lässt Popi Jones vom Krankenbett im Altersheim aufstehen, wieder die Lederjacke und die Boots anziehen und zur Gitarre greifen, um in der Erinnerung an wilde Tage das Rockkonzert seines Lebens zu geben. Ruedi Hausermann zeigt einen musikalisch theatralischen Abend der besonderen Art auf den Spuren des Schweizer Vereinslebens. EIDG. MOOS ist eine anarchistische Ländlerkapelle: Mit experimentellem Witz und einem offenen Blick auf Traditionen erfinden die drei Herren den Pendeljodel, Kopflautsprecher und Juchzerautomaten.

 

Spiel mit theatralen Mitteln

LIPPY, der Abend des irischen Dramatikers, Schauspielers und Regisseurs Bush Moukarzel, will in keine Schublade passen. Der Anfang beginnt mit dem Ende - mit einem Publikumsgespräch. Ein Lippenleser versucht den Fall eines kollektiven Hungerselbstmords von vier Frauen zu lösen – vergeblich. Hier wird nichts aufgelöst, sondern mit verblüffenden theatralen Mitteln alles in geheimnisvoller Schwebe gehalten.

Der Italiener Pippo Delbono hat seine eigene Theaterform für sich gefunden und er spielt – im wahrsten Sinne des Wortes – mit allen Mitteln des Theaters. ORCHIDEEN ist da die vielleicht tiefgründigste und emotionalste seiner Arbeiten. Das Stück beginnt mit dem Tod und tanzt, singt und spielt sich aus der vollkommenen Leere zurück ins Leben.

 

Deutsche Dramatik – Eigenbeiträge

John von Düffel hat für das Hessische Staatstheater Wiesbaden eine Uraufführung über die Deutschen und ihre „europäischen Freunde“ geschrieben: 1969 herrscht Aufbruchstimmung in Europa, doch als Helga Hansen von einem Franzosen schwanger wird, tauchen Familientraumata auf, die bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs zurückreichen. WELTKRIEG FÜR ALLE ist eine Komödie über die Grenzen in den Köpfen.

TOD UND WIEDERAUFERSTEHUNG DER WELT MEINER ELTERN IN MIR von Nis-Momme Stockmann erzählt wortgewaltig den Kampf eines Bankers gegen das System, sich selbst, seine Herkunft und seine Familie.

 

Alle Produktionen werden in der Originalsprache gezeigt und simultan ins Deutsche übersetzt, deutschsprachige Stücke ins Englische. Die Mehrzahl der Inszenierungen ist zum ersten Mal in Deutschland zu sehen.

 

NEUE STÜCKE AUS EUROPA 2014: Ausblick auf das Rahmenprogramm

 

NEUE STÜCKE AUS EUROPA bietet nicht nur eine Bühne für Gastspiele, sondern ist auch ein Arbeits- und Werkstattfestival: Das FORUM JUNGER AUTOREN EUROPAS (unter der Leitung von Tena Štivičić und Martin Heckmanns) ist eine feste Institution der Theaterbiennale. Zum dritten Mal finden auch das FORUM JUNGER THEATERKRITIKER (geleitet von Jürgen Berger und Katrin Schmitz), das FORUM DRAMATURGIE (geleitet von Dagmar Borrmann und Kristina Wydra), das FORUM THEATERÜBERSETZUNG (in Zusammenarbeit mit dem ITI unter der Leitung von Barbara Christ und Andrea Zagorski und gefördert durch die Robert Bosch Stiftung) sowie das FORUM EUROPÄISCHER DRAMATIKER (Leitung: Małgorzata Semil) statt.

 

Nachwuchsautoren aus ganz Europa arbeiten bei NEUE STÜCKE AUS EUROPA an neuen Stücken

 

 

 

 

 

NEUE STÜCKE AUS EUROPA präsentiert nicht nur vom 19.-29. Juni 24 theatrale Neuentdeckungen aus 23 Ländern in 18 Sprachen des Kontinents. Die Theaterbiennale ist insbesondere auch ein Arbeitsfestival mit fünf unterschiedlichen Foren für Theaterschaffende und -nachwuchs aus ganz Europa, die sich mit unterschiedlichen Feldern der Theaterarbeit auseinandersetzen.

 

Eines der Foren ist das FORUM JUNGER AUTOREN EUROPAS, für welches das Festivalbüro rund 150 Bewerbungen aus 31 europäischen Ländern erreichten. Davon wurden 20 junge Dramatikerinnen und Dramatiker ausgewählt, die in einem deutsch- und einem englischsprachigen Workshop während des Festivals unter professioneller Anleitung intensiv an eigenen Texten arbeiten werden und Ideen und Erfahrungen mit anderen Autoren austauschen können.

 

FORUM JUNGER AUTOREN EUROPAS

Der deutschsprachige Workshop des Forums wird, wie schon 2010 und 2012, von Martin Heckmanns geleitet. Sein Stück VATER MUTTER GEISTERBAHN war im Hauptprogramm der Theaterbiennale 2012 zu sehen. Den englischsprachigen Workshop leitet Tena Štivičić, die Biennale-Patin für Kroatien, deren Stück FUNKENFLUG bei der Biennale 2008 präsentiert wurde und die den Workshop bereits 2012 leitete.

 

Die Teilnehmer des diesjährigen deutschsprachigen Workshops sind:

Valerie Melichar (Österreich)

Daniela Janjic (Bosnien/Schweiz)

Jennifer de Negri (Deutschland)

Magdalena Schrefel (Österreich)

Tabea Venrath (Deutschland)

Johannes Weishaupt (Deutschland)

Ferdinand Schmalz (Österreich)

Thomas Köck (Österreich)

Dominik Busch (Schweiz)

Jérôme Junod (Schweiz)

 

Die Teilnehmer des diesjährigen englischsprachigen Workshops sind:

Stef Smith (Schottland)

Vedrana Klepica (Kroatien)

Tanja Šljivar (Serbien)

Elise Wilk (Rumänien)

Karl Koppelmaa (Estland)

Margherita Mauro (Italien)

Imran Yusuf (England)

Agnieszka Jakimiak (Polen)

Vira Makoviy (Ukraine)

Miran Hadzic (Bosnien/England)

 

Die Teilnahme am FORUM JUNGER AUTOREN EUROPAS bei der Theaterbiennale bot vielen jungen Autoren die Möglichkeit, das eigene Schaffen einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und von Theatern im In- und Ausland wahrgenommen zu werden. Viele der ehemaligen Teilnehmer sind mittlerweile mit ihren Texten auf den Bühnen ihres Landes und auch international vertreten, so z.B. Biljana Srbljanović (SRB), Nicoleta Esinencu (MD), Enda Walsh (IRL) und Gianina Cărbunariu (RO).

 

Die lettische Autorin Agnese Rutkēviča, deren Stück DUKŠI während der diesjährigen Biennale gezeigt wird, war 2012 Teilnehmerin des FORUMS JUNGER AUTOREN. Katharina Schmitt, die mittlerweile eine international gefragte Autorin ist und deren Stück SAM als Eigenbeitrag des Staatstheaters Wiesbaden bei der Biennale 2012 präsentiert wurde, nahm im Jahr 2008 am Forum teil. Kristof Magnusson, dessen Stück DAS WAR ICH NICHT ebenfalls 2012 als Eigenbeitrag des Staatstheaters Wiesbaden vertreten war, ist u.a. mit seiner Komödie MÄNNERHORT nicht nur in Wiesbaden seit mehreren Spielzeiten erfolgreich. Magnusson war Teilnehmer des Forums bei der Bonner Biennale im Jahr 2000, ebenso wie der Biennale-Pate für Bosnien-Herzegowina, Almir Imširević, der in seinem Heimatland als Autor und Leiter einer offenen Bühne erfolgreich ist.

 

MARTIN HECKMANNS wird zum dritten Mal den deutschsprachigen Workshop leiten. Seit über 10 Jahren schreibt er Theatertexte, die an den großen Häusern im deutschsprachigen Raum inszeniert werden. Zu seinen wichtigsten Stücken zählen DAS WUNDERVOLLE ZWISCHENDING, KRÄNK und KOMMT EIN MANN ZUR WELT. Als Dozent und Mentor hat Heckmanns an der UdK Berlin, bei den Werkstatttagen am Burgtheater und beim Schweizer Dramenprozessor gearbeitet. Von 2009 bis 2012 war er als Dramaturg und Hausautor am Staatsschauspiel Dresden tätig. Sein dort uraufgeführtes Stück VATER MUTTER GEISTERBAHN lief 2012 im Programm von NEUE STÜCKE AUS EUROPA.

 

TENA ŠTIVIČIĆ ist 1977 in Zagreb geboren und lebt gegenwärtig in London. Sie schreibt ihre Theatertexte auf Englisch und Kroatisch. Mit der Produktion FUNKENFLUG gastierte sie 2008 bei NEUE STÜCKE AUS EUROPA. Für die Theaterbiennale fungiert sie außerdem als Patin für das Land Kroatien. Mit der Produktion FRAGILE!, die in London 2007 Uraufführung hatte, gewann sie Preise in Kroatien und Slowenien.

 

Das Festival wird finanziert aus Mitteln des Bundeslandes Hessen, der Stadt Wiesbaden und des Kulturfonds Frankfurt RheinMain sowie von weiteren Sponsoren und Förderern. Unterstützt wird NEUE STÜCKE AUS EUROPA von seinen Medienpartnern Wiesbadener Kurier, Deutsche Bühne und Ostpol sowie den Kulturpartnern hr2-kultur und arte.

 

Das FORUM JUNGER THEATERKRITIKER bietet bereits ab Ende April Beiträge der Teilnehmer über den Blog (newplays-blog.de). Während des Festivals wird er als tagesaktuelles Medium dienen. In den zwei gedruckten Ausgaben des Print-Blogs begleiten die jungen Kulturjournalisten das Festival zudem mit Reportagen, Interviews und Rezensionen.

 

In der Nachwuchsplattform KINDER ENTDECKEN EUROPA unter der Leitung von Priska Janssens werden vom 23. bis 27.Juni jeden Vormittag Workshops zu europäischen Themen für Grundschüler angeboten.

 

Im Rahmenprogramm wird es zudem eine Fülle weiterer Veranstaltungen, Diskussionen, Podien und Formate zum europäischen Theaterschaffen und dem Schwerpunktthema REBELLISCHES THEATER geben.

 

Zahlen und Fakten

Das Festival wird finanziert aus Mitteln des Bundeslandes Hessen (500.000 €), der Stadt Wiesbaden (150.000 €) und des Kulturfonds Frankfurt RheinMain (110.000 €) sowie von weiteren Sponsoren und Förderern, darunter die Robert Bosch Stiftung, das Deutsche Zentrum des Internationalen Theaterinstituts (ITI Deutschland) und die Europäische Theaterkonvention (ETC). Unterstützt wird NEUE STÜCKE AUS EUROPA von seinem Medienpartner Wiesbadener Kurier und den Kulturpartnern hr2-kultur und arte.

 

Der Kartenvorverkauf der Theaterbiennale startet am Dienstag, 25. März 2014 am Staatstheater Wiesbaden und an allen bekannten Vorverkaufsstellen und online unter www.newplays.de.

 

Als Orientierungs- und Entscheidungshilfe durch das Festivalprogramm hat das Team Dreierpakete geschnürt, die thematisch durch die europäische Theaterlandschaft führen. Ob Der Traum von Europa aus Spanien (DIE UNGLAUBLICHE GESCHICHTE...), aus Schweden (ICH RUFE MEINE BRÜDER) und Tschechien (EUROPEANA) oder Rock the Revolution aus Belgien (HEROS), aus Griechenland (LATE NIGHT) oder der Schweiz (KAPELLE EIDG. MOOS). Weitere Dreierpakete gibt es unter: www.newplays.de. Jedes dieser Pakete kostet nur 42,- Euro. Der vergünstigte Preis gilt auch für drei individuell zusammengestellte Biennale-Tickets. Ermäßigte Karten kosten jeweils 9.- €. Jetzt gilt es (auszu-)wählen!

 

Weitere Informationen finden Sie auch online unter: www.newplays.de

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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