Rudolf ist der Held der Komödie, Clara ihr scheinbar wehrloses Opfer. Und Vera ist die Regisseurin: in endlosen Gesängen feiert sie Rudolf und das gute Deutschland, verdammt sie Clara, die aufsässig ist
und missgelaunt und sogar linke Literatur und "schmutzige Zeitungen" liest.
Im Umfeld der damals, 1979, in Deutschland stattfindenden Diskussion um den Marinerichter und
späteren Ministerpräsidenten Hans Karl Filbinger schrieb Bernhard ein Stück, in dem er nach den tiefliegenden Ursachen für das Fortbestehen von faschistischem Denken sucht. Er findet sie imAlltag. Mit ungeheurer poetischer Kraft gelingt es Bernhard, das Grauen im banalen Gespräch zumVorschein zu bringen, wobei die Zuspitzung zu einem kaum glaubhaften Irrsinn tatsächlich von der Realität nicht weit entfernt ist.
Regie Elmar Goerden
Bühnenbild Ulf Stengl, Silvia Merlo
Kostüme Lydia Kirchleitner
Musik Matteo Fargion
Rudolf Höller,
Gerichtspräsident und ehemaliger SS-Offizier Michael Mendl
Vera, seine Schwester Nicole Heesters
Clara, seine Schwester Sona MacDonald